Die Trends der IAA elektrisieren die Diskussion um Mobilität auf LinkedIn

Die Trends der IAA elektrisieren die Diskussion um Mobilität auf LinkedIn

Veröffentlicht von Dirk Pape

Man muss nicht viel Zeit auf der IAA in Frankfurt verbringen, um zu merken, mit welch rasanter Geschwindigkeit sich die Automobilindustrie derzeit verändert. In den 15 Jahren, die ich nun in dieser Branche arbeite, habe ich noch nie so viele verschiedene Zukunftsvisionen auf einmal gesehen. Gleichzeitig bekommt man aber unweigerlich das Gefühl, dass sich die Branche an einem Scheideweg befindet. Für Automobilhersteller stellt sich dabei die wichtige Frage, welche der zahlreichen Technologien und Trends, die auf der IAA vorgestellt werden, tatsächlich Zukunft haben. Schließlich müssen sie ihre Marken entsprechend positionieren, um auch in Zukunft die Erwartungen der Verbraucher zu erfüllen und bei modernen Mobilitätsformen Schritt zu halten.

Die Antworten auf diese Fragen können über eine einzigartige, moderne Datenquelle gefunden werden: Interaktionsraten auf LinkedIn, der wichtigsten beruflichen Content-Plattform weltweit. Eine Analyse der unzähligen Beiträge zu Automobilthemen und das Engagement, das diese generieren, enthüllt die einflussreichsten Trends. Daraus kann man eindeutig erkennen, wie Marken ihre Strategien rund um Thought Leadership und Marketinginhalte künftig ausrichten müssen. Es zeigt aber vor allem, wie verschiedene Ideen und Technologien miteinander verschmelzen und so die Diskussion um die Zukunft des Autos in neue Bahnen lenken.

In den Monaten vor der IAA haben zwei Themen genau das getan. Unsere LinkedIn Daten zeigen, dass sich die Zukunft der Automobilindustrie immer weiter vom Besitz eines eigenen Fahrzeugs entfernen wird – und dass neue Mobilitätsformen elektrisch betrieben werden.

Die Chancen der modernen Mobilität

Laut eines Berichtes, der zu Jahresbeginn veröffentlicht wurde, soll der Markt für Mobility-as-a-Service (MaaS) bis zum Jahr 2026 auf 326 Milliarden Dollar wachsen. Damit würde er selbst den umsatzstärksten aller Automobilhersteller übertreffen. Unmittelbar darauf generierten Beiträge zu Themen wie Shared Mobility, Carsharing und zur Zukunft der Mobilität einige der höchsten Interaktionsraten für Automobilthemen auf LinkedIn. So wuchs beispielsweise die Anzahl der Beiträge mit dem Hashtag #MaaS im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das doppelte. Die Daten zeigen auch, dass das Thema Mobilität EMEA-weit für Thought-Leadership-Inhalte noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt ist und somit viele Möglichkeiten für Automarken bietet. Die Gesamtzahl der Beiträge ist zwar gering, dafür ist das Engagement, das diese generieren, aber konstant hoch.

Automarken, die sich mit einer Zukunft beschäftigen, in der nicht mehr jeder Fahrer ein eigenes Auto besitzen will, haben die große Chance, sich von der breiten Masse abzuheben und auf sich aufmerksam zu machen. Auf diese Weise erfüllen sie auch die Erwartungen zukünftiger Generationen und schaffen eine wichtige Grundlage für innovative Partnerschaften, die ihnen ermöglichen, neue Mobilitätslösungen zu entwickeln.

Aber wie sehen diese Lösungen aus und welche Fahrzeuge sind dafür vorgesehen? Wenn zukünftig weniger Menschen auf alleinigen Autobesitz bestehen, sondern diese Anschaffung lieber mit anderen gemeinsam machen möchten, müssen Autohersteller wissen, welche Fahrzeuge dabei gefragt sind.

Die LinkedIn Daten geben hierauf eine eindeutige Antwort: Elektroautos. In den letzten Monaten haben Beiträge zum Thema E-Mobilität die höchsten Interaktionsraten aller Inhalte rund um das Thema Automobil erreicht.

Die Trends der IAA elektrisieren die Diskussion um Mobilität auf LinkedIn

Die Debatte um Mobilität treibt die Elektrifizierung voran

Das Thema E-Mobilität beschränkt sich aber nicht nur auf Elektrofahrzeuge selbst. Es beinhaltet ebenso die dazugehörigen Mobilitätslösungen und die zugrundeliegende Infrastruktur, die diese Fahrzeuge nutzbar machen. Die plötzliche Popularität, die dieses Thema erfährt, zeigt, welche Eigendynamik die Konzepte von MaaS und E-Mobilität entwickelt haben. Fortschritte in einem dieser Bereiche treiben unweigerlich den anderen voran – sowohl theoretisch als auch praktisch.

Um endgültig in der Mitte der Gesellschaft anzukommen, brauchen Elektrofahrzeuge aber eine Infrastruktur, die ermöglicht, dass sie genau dann verfügbar und aufgeladen zur Verfügung stehen, wenn sie gebraucht werden. Um das zu gewährleisten, müssen Autohersteller bereits im Entwicklungsprozess an Möglichkeiten der Elektrifizierung denken. Die Zukunft besteht eben nicht nur aus Autos, sondern aus ganzen Mobilitätssystemen, in die bereits bei der Planung eine entsprechende Energieversorgung integriert werden sollte. Die gleiche digitale Infrastruktur, die beim Carsharing die Fahrzeuge mit Fahrern vernetzt, lässt sich dafür nutzen, elektrische Fahrzeuge mit Ladestationen zu vernetzen.

Es ist nicht verwunderlich, dass „Elektrofahrzeuge“ neben „Shared Mobility“ am häufigsten in Diskussionen auf LinkedIn erwähnt werden. Das Interesse an moderner Mobilität führt zwangsläufig auch zu mehr Interesse an Elektrofahrzeugen. Tatsächlich ist es so, dass sich die Anzahl der LinkedIn Artikel, die Elektrofahrzeuge erwähnen, im vergangenen Jahr verdoppelt hat. Die unbestreitbare Dynamik hinter der Diskussion um MaaS bereinigt letztlich auch viele Zweifel daran, dass in Zukunft ganze Bevölkerungsgruppen privat Elektroautos besitzen.

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LinkedIn Beiträge als Trend-Indikator

Während sich auf LinkedIn die Aufmerksamkeit vermehrt auf E-Mobilität und Elektrofahrzeuge richtet, nimmt sie bei anderen Themen, wie autonome und hybride Fahrzeuge, zunehmend ab. Obwohl es hierzu immer noch eine große Anzahl an Beiträgen gibt, ist das Engagement im Laufe der Zeit zurückgegangen. Das E-Carsharing scheint in der öffentlichen Wahrnehmung also erschwinglicher und kurzfristiger umsetzbar zu sein als die Entwicklung und Nutzung autonomer Fahrzeuge. Auch hybride Fahrzeuge haben in der Vergangenheit zwar eine führende Rolle in der Diskussion um moderne Fortbewegungsmittel eingenommen, doch die Entwicklungen in der E-Mobilität motivieren Menschen zunehmend, noch ambitionierter zu denken und sich noch stärker auf rein elektrische Lösungen zu konzentrieren.

Ein genauer Blick auf die Diskussion um Elektrofahrzeuge auf LinkedIn hilft dabei, die wichtigsten strategischen Themen für Autohersteller zu identifizieren – und somit auch die wichtigsten Themen für Thought-Leadership-Inhalte. Der Wettbewerb um eine Führungsrolle in der Elektrifizierung verschärft sich und Namen wie Volvo oder BMW werden inzwischen in einem Atemzug mit Tesla genannt. Auch in den Nachrichten hört man zunehmend von der Etablierung einer Supply Chain für Elektrofahrzeuge oder von neuen Entwicklungen bei der Verknüpfung von Elektrofahrzeugen mit erneuerbaren Energien. Im Verlauf des vergangenen Jahres hat sich die Diskussion in der Automobilindustrie schnell von der Frage, ob sich Elektrofahrzeuge überhaupt im großen Stil durchsetzen werden, dahingehend verlagert, wie es um die landesweite Elektrifizierung für diese Fahrzeuge steht.

Dieser Wandel zeigt, wie rasant sich auch in Zukunft die Erwartungen an die Automobilindustrie verändern werden – und wie sich Marketing- und Thought-Leadership-Strategien darauf einstellen müssen. Dabei lassen sich LinkedIn Daten als Frühwarnsystem für diese Entwicklungen nutzen und um wichtige Chancen für Automobilhersteller aufzuzeigen. Das kann einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil darstellen. Mit diesem Blogpost möchte ich einen Beitrag zu diesem Wandel leisten und ich freue mich auf Ihre Kommentare und Gedanken zum Thema „Zukunft der Mobilität“.