Gibt es den richtigen Zeitpunkt für Inhalte auf LinkedIn?

Finden Sie den Tag und die Uhrzeit für den größtmöglichen Erfolg Ihrer Inhalte

Veröffentlicht von Reinhard Hupfer

Sie haben die wichtigste Zielgruppe für Ihre Inhalte gefunden. Sie haben Inhalte ausgearbeitet oder beschafft, die Ihre Zielgruppe interessieren. Sie haben damit einen Kalender erstellt, der garantiert, dass Sie immer relevante Inhalte parat haben. Doch an eine Sache haben Sie nicht gedacht: Wann sollten Sie Ihre Inhalte am besten auf LinkedIn posten, damit sie auch die Aufmerksamkeit erhalten und die Reaktionen liefern, die sie sich versprechen?

Content Marketing-Experten wissen, dass für die gewünschte Wirkung und zahlreiche Reaktionen auch das richtige Timing eine große Rolle spielt. Schließlich wollen Sie Ihre Inhalte genau dann bereitstellen, wenn Ihre Zielgruppe diese auch wahrnimmt und Zeit hat, darauf zu reagieren. Dieser Moment ist sozusagen das i-Tüpfelchen in der Zeitplanung und abhängig von der Plattform, über die Sie an Ihre Zielgruppe herantreten. Jedes soziale Netzwerk spielt im Leben seiner Nutzer eine andere Rolle und ist deshalb auch zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedlich wichtig.

Das sollten Marketingexperten berücksichtigen, die Kampagnen über mehrere Kanäle einschließlich LinkedIn planen. Eine neue Infografik von HubSpot ist dabei nützlich. Für diese Übersicht hat HubSpot Daten und Anhaltspunkte von einer Vielzahl verschiedener Quellen gesammelt und daraus eine Art Wegweiser für die besten Uhrzeiten für Beiträge auf LinkedIn, Twitter, Facebook, Pinterest und Instagram zusammengestellt.

Blättern Sie nach unten, um die vollständige Grafik zu sehen:

Dienstag bis Donnerstag sind diesen Daten zufolge die besten Tage, um Inhalte auf LinkedIn zu posten, und zwar idealerweise entweder am frühen Morgen, mittags oder am frühen Abend. Der Dienstag hält als kleines Extra zwischen 10 und 11 Uhr noch eine Bonusstunde bereit, die ebenfalls gute Ergebnisse bringt.

Was bedeutet das alles?

Diese Erkenntnisse sind durchaus einleuchtend. Auf LinkedIn werden die Nutzer in einem professionellen, berufsbezogenen Umfeld angesprochen (daher auch der Fokus auf der Arbeitswoche) – und Fach- und Führungskräfte sind vielbeschäftigte Menschen. Sie nehmen sich Zeit für LinkedIn, wenn sie sich auf die Inhalte konzentrieren können. Sie lesen also ihren Feed vielleicht wie eine Zeitung als Einstieg in den Tag oder sie schauen in der Mittagspause und dann wieder abends vorbei, wenn es etwas ruhiger ist. So gesehen verwundert es kaum, dass die absolute Interaktion an Montagen (an denen der Arbeitstag größtenteils aus Aufholbesprechungen besteht) und an Freitagen (wenn einige eventuell früher Feierabend machen) niedriger ausfällt.

Und woher kommt die Bonusstunde am Dienstag zwischen 10 und 11 Uhr? Vielleicht ist das der Zeitpunkt, an dem viele Berufstätige vom Aufholmodus in die proaktive Planung wechseln. Es klingt durchaus plausibel, dass sie sich in dieser Phase aktiv mit Inhalten auf LinkedIn auseinandersetzen.

i-Tüpfelchen ist nicht gleich i-Tüpfelchen

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass es auch bei einer Plattform wie LinkedIn keine starren, verbindlichen Zeiten gibt, die für jede Kampagne und jede Art von Inhalt gelten. Wir haben von Kunden gehört, die festgestellt haben, dass für sie 20 Uhr der effektivste Zeitpunkt war, um exakt die gewünschten Führungskräfte und Entscheidungsträger zu erreichen. Daraus lässt sich aber nicht ableiten, dass 20 Uhr auch für andere Marken und Kampagnen so gut funktioniert. Im Grunde hängt alles davon ab, wann Ihre Zielgruppe am ehesten Zeit für die Inhalte in ihrem Feed hat.

Wichtig zu wissen ist auch, dass die Infografik von HubSpot nicht auf einer einzigen Studie oder Untersuchung basiert. Sie berücksichtigt vielmehr viele verschiedene Studien und Empfehlungen von Fachleuten, die ihrerseits jeweils geringfügig voneinander abweichende optimale Zeiträume für die Interaktion auf LinkedIn ermittelt haben. Einige Angaben sind auf Datenanalysen zurückzuführen (so etwa die Bonusstunde dienstags zwischen 10 und 11 Uhr), andere sind hingegen Expertenempfehlungen (etwa Inhalte von Dienstag bis Donnerstag zu posten). Einige beziehen mit ein, wie oft Beiträge weitergeteilt werden, wieder andere verfolgen die Zahl der Nutzer, die die Beiträge lesen und darauf reagieren. Es steht also keine maßgebliche Studie dahinter, aber die Daten bieten dennoch eine gute Grundlage für alle, die überlegen, wann sie am besten Inhalte posten sollten.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Tests immer noch das beste Mittel sind, um den idealen Zeitpunkt für Sie und Ihre Zielgruppe zu ermitteln. So, wie Sie mit unterschiedlichen Inhaltselementen wie Überschriften, Texten und Bildern für Sponsored Content experimentieren, so lohnt es sich auch zu testen, welche Wirkung verschiedene Inhaltsarten zu unterschiedlichen Zeitpunkten erzielen.

Gute Gründe für Freitag und Montag

Das gilt insbesondere dann, wenn Sie die Auswahl der von Ihnen geteilten Inhalte variieren möchten, um während der ganzen Woche kontinuierlich Reaktionen zu verzeichnen. So bringen Beiträge am Freitag vielleicht nicht die höchste Interaktion in absoluten Zahlen. Für leichte, inspirierende oder gefällige „Schokoladenstückchen“, also Inhalte, die Menschen beim Entspannen am Wochenende ansprechen, kann dieser Tag aber trotzdem ideal sein. Auch der Montagmorgen hat Potenzial: Die Menschen stellen sich gerade den Herausforderungen der vor ihnen liegenden Woche – und möglicherweise ist dies der richtige Moment für Inhalte, die ihnen helfen, ein bestimmtes Problem zu lösen.

Das Timing ist also durchaus wichtig – auf LinkedIn wie auf jeder anderen sozialen Plattform. Deshalb ist die Infografik von HubSpot als Orientierungshilfe so nützlich. Aber ebenso wichtig ist es, mit intelligenten Tests den besten Zeitpunkt für Ihre Zielgruppe herauszufinden. 

In unserer Strategie für effektives Content Marketing finden Sie weitere kurze, praxisbezogene Einblicke dazu, wie Sie eine Inhaltsstrategie für LinkedIn ausarbeiten und wie oft Sie unterschiedliche Arten von Inhalten posten sollten.