Nutzen Sie die ruhige Urlaubszeit sinnvoll: Stärken Sie Ihr LinkedIn-Profil für den Vertrieb

Nutzen Sie die ruhige Urlaubszeit sinnvoll: Stärken Sie Ihr LinkedIn-Profil für den Vertrieb

Für 65 % der Unternehmenskunden in Europa entscheidet das Profil eines Vertrieblers darüber, ob sie diesem vertrauen oder nicht. Vermittelt Ihr Profil den richtigen Eindruck?

Veröffentlicht von Sarah Brennauer

Nur, weil Sie während der Sommermonate weniger Kundentermine haben, ruht Ihr Profil nicht. Es ist auch dann Ihr Aushängeschild bei der Kundengewinnung. Der aktuellen LinkedIn State of Sales-Studie zufolge ist ein aussagekräftiges LinkedIn-Profil für 65 % der befragten B2B-Kunden in Europa ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung, ob sie einem Vertriebler vertrauen oder nicht. Und diese Entscheidung treffen potenzielle Kunden vor allem während der ruhigeren Sommermonate.

Unternehmenskunden verstehen unter einem aussagekräftigen LinkedIn Profil jedoch nicht ein Profil, das ihnen zeigt, wie erstklassig ein Vertriebler ist oder wie häufig er seine Zielvorgaben erfüllt. Ein Vertriebsprofil auf LinkedIn ist mehr als ein Lebenslauf. Es ist Ihre Vertriebsmarke – sie zeigt potenziellen Kunden, was es bedeutet, mit Ihnen Geschäfte zu machen und ob es sich für sie lohnt, ihre Zeit zu investieren. Beim Aufbau eines wirkungsvollen Profils sollten Sie dies unbedingt berücksichtigen. Und es gibt keinen besseren Zeitpunkt, das eigene Profil zu schärfen, als kurz vor der ruhigen Urlaubsphase.

Potenzielle Kunden sehen sich Vertriebsprofile vor allem aus zwei Gründen an: Zum einen suchen Sie nach Indikatoren dafür, dass ein Vertriebler die nötige Branchenexpertise besitzt, um relevante Empfehlungen zu geben. Zum anderen wollen sie sich vergewissern, dass ein Vertriebler ein bestimmtes Serviceniveau bietet und Einsatz für die Belange seiner Kunden zeigt – nur das schafft Vertrauen. Verstehen Sie Ihr LinkedIn Profil deshalb als Informationsplattform, die gezielt die potenziellen Kunden anspricht, die für Sie am interessantesten sind. Nutzen Sie Ihr Profil als einen Kanal, um relevanten Content zu teilen, und machen Sie potenziellen Kunden deutlich, wie Sie ihnen helfen können. Wenn sich potenzielle Kunden verschiedene Profile ansehen und Angebote vergleichen, sollte Ihr Profil ihnen gezielt Antworten auf ihre Fragen liefern.

Mit den folgenden 8 Schritten verwandeln Sie ihr LinkedIn Profil in ein Sales-Profil. Dadurch geben Sie Ihrem Unternehmen und Ihrer Marke ein Gesicht und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Geschäftsabschlüssen:

1. Werden Sie sichtbar

Ihr Vertriebsprofil sollte in erster Linie dafür sorgen, dass Sie für potenzielle Kunden leicht auffindbar sind. Stellen Sie dazu sicher, dass die Account-Einstellungen Ihres Profils (Sie finden diese im Drop-down-Menü unter dem Symbol „Sie“) öffentlich statt privat sind. Aktivieren Sie unter „Einstellungen & Datenschutz“ die Bearbeitung Ihres öffentlichen Profils und ändern Sie die Einstellungen zur Sichtbarkeit. Wenn Sie diese auf „Ein“ stellen, wird Ihr gesamtes Profil allen Nutzern, die auf LinkedIn nach Ihnen suchen, angezeigt. Wenn Sie Ihr Profil dagegen im Privatmodus belassen, sehen potenzielle Kunden nur einen Ausschnitt davon. Dadurch schränken Sie Aussagekraft und Reichweite Ihres Profils deutlich ein.

2. Stellen Sie mit einem professionellen Profilbild Authentizität her

Enthält Ihr Profil ein Foto, erscheint es mit einer siebenmal so hohen Wahrscheinlichkeit in Suchergebnissen als Profile ohne Foto. Das ist jedoch nur ein Vorteil, den ein Profilbild hat. Wie unsere State of Sales-Studie zeigt, spielen persönliche Beziehungen und Vertrauen beim Abschluss von Geschäften eine immer größere Rolle. Deshalb ist der erste visuelle Eindruck, den potenzielle Kunden von Ihnen als Vertriebler haben, so entscheidend. Gestalten Sie Ihr Profilbild deshalb so authentisch wie möglich: Tragen Sie auf dem Foto die Kleidung, die Sie auch im Kundengespräch wählen würden – professionell, freundlich, zugänglich. Um die persönliche Ebene zu unterstreichen, sollten Sie ein hochauflösendes Foto verwenden, am besten ein Porträt. Schneiden Sie das Bild auf 400x400 Pixel zu, damit es den vorgesehen Platz vollständig ausfüllt.

3. Erzählen Sie mit Ihrem Hintergrundbild eine Geschichte

Ein gut gewähltes Hintergrundbild zeigt potenziellen Kunden, wer Sie sind und was Sie tun, noch bevor sie den Profiltext lesen. Als Hintergrundbild können Sie zum Beispiel einen Gegenstand oder ein Kunstobjekt verwenden, das für Ihre Arbeitsweise steht. Oder Sie wählen ein Foto, das Sie als Keynote-Speaker zeigt und dadurch Ihre Vordenkerrolle unterstreicht. Gut geeignet sind auch Bilder, die Sie im Gespräch mit Ihrem Team zeigen.

4. Machen Sie mit einem überzeugenden Slogan auf sich aufmerksam

Mit einem sorgfältig gewählten Slogan im Zusammenspiel mit Ihrem Profil- und Ihrem Hintergrundbild ist Ihnen die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden sicher. Der Slogan entscheidet häufig darüber, ob Interessierte auf Ihrem Profil bleiben und mehr über Sie erfahren möchten, oder ob sie weiterklicken. Betrachten Sie die begrenzte Wortzahl hierbei als kreative Herausforderung. Eine Standardbeschreibung Ihrer Tätigkeit wirkt wenig überzeugend. Bringen Sie den Nutzen, den Sie Ihren Kunden bieten, zum Ausdruck und stellen Sie die Qualifikationen und Eigenschaften in den Vordergrund, die Sie von anderen Vertrieblern unterscheiden. Vergewissern Sie sich bei Ihrem Marketingteam, nach welchen Begriffen Kunden in der Regel suchen, und nutzen Sie einige davon für Ihren Slogan.

5. Nutzen Sie Ihre persönliche Zusammenfassung als Elevator-Pitch

In der Zusammenfassung machen Nutzer auf ihrem Vertriebsprofil häufig eines der folgenden zwei Dinge falsch: Entweder verzichten sie ganz auf die Zusammenfassung oder sie richten diese an die falsche Zielgruppe. Betrachten Sie die Zusammenfassung als Ihren Elevator-Pitch, bei dem Sie einem potenziellen Kunden in 30 Sekunden darlegen, warum er sich für Sie entscheiden sollte. Als Vertriebsprofi müssen Sie den Wert, den Sie bieten, an Ihre potenziellen Kunden kommunizieren, nicht an Recruiter. Schreiben Sie Ihre Story in der Ich-Form. Stellen Sie die Kompetenzen, Erfahrungen und Leidenschaften heraus, die Ihren potenziellen Kunden besonders wichtig sind, und sagen Sie klar und deutlich, wie Sie ihnen helfen können. Nicht vergessen: Geben Sie unbedingt auch Ihre Kontaktdaten an.

6. Konzentrieren Sie sich auf die Stationen Ihres Berufslebens, die Ihre Erfahrung und Expertise unterstreichen

Ein weiterer Fehler, den Nutzer häufig begehen, ist, den Bereich „Berufserfahrung“ als Lebenslauf zu betrachten und dort alle Tätigkeiten der eigenen Berufslaufbahn aufzulisten. Potenzielle Kunden nutzen diesen Bereich, um sich davon zu überzeugen, dass Sie glaubwürdig sind, die nötige Erfahrung besitzen und man Ihnen vertrauen kann. Deshalb ist es so wichtig, hier den richtigen Eindruck zu vermitteln. Heben Sie die Berufserfahrung hervor, die für potenzielle Kunden interessant ist und die Sie zu dem hilfsbereiten und versierten Berater gemacht hat, der Sie heute sind. Beschreiben Sie die einzelnen Stationen Ihres Berufslebens als fortlaufende Erzählung, die Ihre Motivation und die Werte, die Sie leiten, herausstellt.

7. Unterstreichen Sie Ihren Nutzen durch verschiedene Medienformate

Vielfältige Medieninhalte wie beispielsweise Videos sind ein starkes Mittel, um Ihre Zusammenfassung und Ihre Berufserfahrung zu ergänzen. Sie stellen einen visuellen Kontakt her und liefern Hintergrundinformationen zu Ihrer Tätigkeit und Expertise. Videos im Besonderen bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Zielgruppe direkt anzusprechen und darzulegen, was Sie für sie tun können. Nutzen Sie kurze Videos, um sich vorzustellen, diskutieren Sie zentrale Themen der Branche und bauen Sie so langsam eine persönliche Beziehung auf. Mit Infografiken verdeutlichen Sie Ihre Branchenkenntnis. Marken-Content kann dazu dienen, Ihre Vordenkerrolle zu unterstreichen. Achten Sie darauf, dass es nicht zu viel wird: Für Ihre Zusammenfassung genügen fünf verschiedene Medieninhalte, für Ihre Berufserfahrung sollten Sie nicht mehr als zwei Medieninhalte anbieten. Potenzielle Kunden sollen sich auf Ihrem Profil über Sie informieren können – Sie wollen sie jedoch nicht überfordern.

8. Holen Sie Empfehlungen ein

Eine aussagekräftige, gut formulierte Empfehlung ist einer der wichtigsten Bestandteile Ihres Vertriebsprofils. Um diese einzuholen, sollten Sie sorgfältig vorgehen: Warten Sie auf den richtigen Moment, um zufriedene Kunden anzusprechen. Bieten Sie dann zunächst an, selbst eine Empfehlung für diesen Kunden zu schreiben. Sprechen Sie Ihren Kontakt dazu persönlich an. So bauen Sie Vertrauen auf und machen deutlich, warum Sie gerade diesen Kunden wertschätzen. Unterstreichen Sie gleichzeitig, warum Sie sich im Gegenzug sehr über eine Empfehlung dieses Kunden freuen würden.

Die Urlaubsmonate sind der perfekte Zeitpunkt, um das eigene LinkedIn Profil zu optimieren – damit einer erfolgreichen Vertriebsarbeit nichts mehr im Wege steht. Nutzen Sie die Gelegenheit, um von potenziellen Kunden schneller gefunden zu werden und die Wahrscheinlichkeit von Geschäftsabschlüssen zu erhöhen. Ein Vertriebsprofil ist so viel mehr als eine reine Darstellung Ihres Tätigkeitsspektrums. Es ist ein interaktiver Raum, in dem potenzielle Kunden und Kontakte sich einen Eindruck davon machen können, was es heißt, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. So entsteht Vertrauen – die Basis für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen. Lassen Sie Ihr Profil für sich arbeiten – unabhängig davon, ob Sie gerade im Büro sind oder Ihren wohlverdienten Urlaub genießen.