Remote Jobs – Trends

Aufgrund der Coronakrise stehen wir weltweit vor großen Herausforderungen. Die Auswirkungen spüren wir auch auf dem Arbeitsmarkt – insbesondere bei Jobs, die ortsunabhängig (remote) ausgeführt werden können.

Mithilfe von LinkedIn Daten konnten wir die Zunahme an Aufrufen von Stellenanzeigen und Bewerbungen für Remote Jobs ermitteln und feststellen, welche die gefragtesten Jobs sind, die ortsunabhängig ausgeführt werden können. Eines verraten diese Insights schon jetzt: In Zukunft dürfte das Homeoffice einen festen Platz in der Arbeitswelt einnehmen. 

Weltweit ist der Anteil an Stellenausschreibungen für Remote Work auf LinkedIn zwischen der ersten Märzwoche und der letzten Maiwoche 2020 um 181 Prozent gestiegen. Auch bei der Jobsuche verzeichnen wir einen Anstieg: Seit 1. März hat die Verwendung des „Remote“-Filters um etwa 60 Prozent zugenommen.

Globale Zunahme an Job-Suchanfragen mithilfe des „Remote“-Filters

Quelle: LinkedIn Daten

In EMEA lässt sich eine unterschiedlich starke Zunahme an Stellenausschreibungen für Remote Jobs verzeichnen

Wie angesichts des weltweiten Lockdowns nicht anders zu erwarten, zeigen unsere Informationen in allen Ländern einen erheblichen Anstieg an Stellenanzeigen für Remote Jobs. Allgemein steigt dieser Trend überall stark an, wobei er in einigen Ländern weitaus ausgeprägter ist als in anderen.

Es gibt jedoch interessante Abweichungen zwischen den einzelnen Ländern. So wurden in Spanien beispielsweise 282 Prozent mehr Stellenanzeigen für Remote Jobs verzeichnet, während es in Frankreich einen Anstieg von 136 Prozent gab.

Hinweis: Gemeint sind auf LinkedIn veröffentlichte Anzeigen, bei denen die integrierte Option „Dieser Job ist remote“ aktiviert war und/oder die Jobbezeichnung Keywords mit Bezug auf Remote Work enthielt.

Die Aufrufe von Anzeigen für ortsunabhängige Jobs steigen allgemein, aber von Land zu Land in unterschiedlichem Maße

Auch die Anzahl der Aufrufe von Stellenanzeigen für Remote Jobs ist stark angestiegen. Interessanterweise entsprach dieser Anstieg in den meisten Fällen jedoch nicht den Wachstumsraten, die bei Stellenausschreibungen festgestellt wurden.

Deutschland verzeichnete beispielsweise einen Anstieg von 200 Prozent bei Stellenausschreibungen für Remote Jobs, während es bei den Anzeigenaufrufen nur einen Anstieg von 118 Prozent gab.

Eine Ausnahme ist Frankreich, wo sich der Anstieg der Jobangebote für Remote Work (136 Prozent) nahezu mit dem der Aufrufe (133 Prozent) deckt. 

Allgemein lässt sich sagen, dass die Anzahl der Anzeigenaufrufe nicht so stark zugenommen hat wie die der veröffentlichten Stellenanzeigen für Remote Work. Unternehmen mussten auf agilere Strategien zur Personalgewinnung umsteigen. Beschäftigte scheinen sich in diesem Klima wirtschaftlicher Unsicherheit jedoch langsamer anzupassen. Da immer mehr Unternehmen ihre Personalstrategien modifizieren und in ihren Jobbeschreibungen einen klaren Fokus auf langfristige Remote Work setzen, dürfte sich flexibles Arbeiten auf lange Sicht zur Norm entwickeln. Das wiederum könnte dazu führen, dass Kandidatenpools, die einst an einen bestimmten geographischen Standort gebunden waren, um potenzielle Kandidaten erweitert werden, die nun trotz eines bisher ungünstig gelegenen Wohnsitzes infrage kommen.

Offen ist, wie sich dieser Trend jetzt nach Aufhebung des Lockdowns entwickeln wird und wie Unternehmen das Remote Talent Management langfristig in ihre Strategien integrieren werden.

Hinweis: Gemeint sind Aufrufe von Stellenanzeigen auf LinkedIn, bei denen die integrierte Option „Dieser Job ist remote“ aktiviert war und/oder die Jobbezeichnung Keywords mit Bezug auf Remote Work enthielt.

Die Anzahl an Bewerbern auf Remote Jobs nimmt zu – in einigen Ländern mehr als in anderen

In allen Ländern bewarben sich mehr Personen auf Stellenanzeigen für Remote Work. Allerdings gibt es einige interessante Unterschiede.

Die Vereinigten Arabischen Emirate verzeichneten mit 293 Prozent den höchsten Anstieg an Bewerbern auf ortsunabhängige Jobs, während es in Deutschland immerhin beachtliche 84 Prozent waren. Eine Erklärung für diesen starken Anstieg könnte die Erwägung eines Jobwechsels infolge von Gehaltskürzungen sein. Ein anderer Grund könnte sein, dass bisher an einen Standort gebundene Tätigkeiten kürzlich Homeoffice-tauglich gemacht wurden.

Erwähnenswert ist auch, dass in Deutschland zwar mehr Anzeigen veröffentlicht (+ 200 Prozent) und aufgerufen (+ 118 Prozent) wurden, die „remote“ in der Jobbeschreibung erwähnen, die Anzahl der Bewerbungen auf diese Stellen jedoch lediglich um 84 Prozent stieg.

Hinweis: Gemeint sind Bewerbungen auf LinkedIn Stellenanzeigen für Jobs, bei denen die integrierte Option „Dieser Job ist remote“ aktiviert war und/oder die Jobbezeichnung Keywords mit Bezug auf Remote Work enthielt.

Die Art der ortsunabhängigen Jobs ist in den einzelnen Ländern ähnlich

Alle sieben Länder verzeichneten eine deutliche Zunahme der Bewerbungen auf Stellenausschreibungen für Remote Work. Stellen, auf die sich die meisten Kandidaten bewarben, waren vorwiegend in den Bereichen Marketing, Daten, Technik, Vertrieb und Kundenservice angesiedelt.

In Frankreich war „Marketing Manager“ die remote Position, für die die meisten Bewerbungen eingegangen sind. Ähnlich sieht es im Vereinigten Königreich aus, wo die remote Position „Head of Marketing“ seit 1. März die höchste Anzahl an Bewerbern verzeichnete.

In Deutschland, den Niederlanden, Italien und Spanien nahmen die Bewerberzahlen vor allem bei ortsunabhängigen Jobs im Kundenservice zu.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten verzeichnete die Position „Sales Executive“ den höchsten Bewerberzuwachs.

Hinweis: Gemeint sind Stellenanzeigen, bei denen die integrierte Option „Dieser Job ist remote“ aktiviert war und/oder die Jobbezeichnung Keywords mit Bezug auf Remote Work enthielt.