Ein positives Bewerbererlebnis schaffen
Wie Sie im Vorstellungsgespräch als Arbeitgeber punkten.
Der Bewerbungsprozess trägt wesentlich dazu bei, welchen Eindruck Kandidaten von Ihrem Unternehmen gewinnen. Er entscheidet darüber, ob man sich für Sie als Arbeitgeber entscheidet.
Deshalb ist es wichtig, während des gesamten Prozesses dafür zu sorgen, dass sich die Kandidaten wertgeschätzt und gut aufgehoben fühlen. Dem Vorstellungsgespräch kommt dabei eine zentrale Rolle zu.
Für Sie geht es in dieser Phase darum zu bewerten, wie gut der Bewerber oder die Bewerberin auf die Stelle und zur Unternehmenskultur passt. Und der Kandidat oder die Kandidatin muss entscheiden, ob Sie der richtige Arbeitgeber sind.
Es gibt viele Möglichkeiten, ein positives Kandidatenerlebnis zu schaffen. Mit der STAR-Methode können Sie Bewerbern ein hilfreiches Tool zur Vorbereitung an die Hand geben. Eine transparente Kommunikation trägt dazu dabei, dass Kandidaten Ihre Arbeitgebermarke positiv wahrnehmen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen Methoden, mit denen Sie dafür sorgen können, dass sich Bewerber bei Ihnen gut aufgehoben fühlen. Darunter:
Kandidaten auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten
Bereits die Phase vor den eigentlichen Gesprächen entscheidet darüber, wie Bewerber Ihre Arbeitgebermarke wahrnehmen. Deshalb empfehlen wir: Teilen Sie Ihren Kandidaten mit, was sie im Vorstellungsgespräch erwartet. Informationen sind hier das A und O. Indem Sie die Kandidaten frühzeitig über alles Wichtige in Kenntnis setzen, zeigen Sie, dass Ihr Unternehmen gut organisiert ist und wertschätzend mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgeht. So vermitteln Sie von Beginn an einen guten Eindruck.
Auf diese drei Punkte kommt es an:
Termin des Vorstellungsgesprächs
Teilen Sie Kandidaten Dauer und Anzahl der Gespräche mit und auch, bis wann Sie sich entscheiden wollen.
Teilnehmer des Gesprächs
Wie viele Personen werden an dem Gespräch teilnehmen? Wie heißen sie, welche Position haben sie inne und warum nehmen sie an dem Gespräch teil?
Weitere Einzelheiten
Hierzu zählen Auskünfte über das Gesprächsformat, den Dresscode, welche Fragen sie erwarten und wie sie sich vorbereiten können.
Profitipp:
Verschicken Sie eine Kalendereinladung mit Zeitpunkt und Ort des Gesprächs und machen Sie Angaben zu den teilnehmenden Personen.
Gespräche effektiv führen
Das Vorstellungsgespräch entscheidet über den weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses. Sie gewinnen einen genaueren Eindruck der Bewerber und diese machen sich wiederum ein Bild von Ihrem Unternehmen. Deshalb sollten Sie diese gemeinsame Zeit bestmöglich nutzen.
Die menschliche Seite kennenlernen
Standardisierte Fragen haben sich bewährt. Trotzdem lohnt es sich, individuell auf den Bewerber oder die Bewerberin einzugehen. Schließlich möchten Sie mehr zur Person erfahren. Stellen Sie konkrete Fragen zum Lebenslauf, der Berufserfahrung und relevanten Fähigkeiten.
Bewerbern die STAR-Methode an die Hand geben
Manchen Bewerbern fallen Vorstellungsgespräche leichter als anderen. Das heißt jedoch nicht, dass sie automatisch die besseren Kandidaten sind. Um genau die Kompetenzen in Erfahrung zu bringen, die für Ihre Position entscheidend sind, sollten Sie mit der STAR-Methode arbeiten. Lassen Sie Ihren Bewerbern bei Bedarf vorab folgenden Leitfaden zukommen:
Situation: Wie war die Ausgangssituation?
Task (Aufgabe): Vor welchen Herausforderungen standen Sie?
Action (Handlung): Welche Schritte haben Sie unternommen?
Result (Ergebnis): Was haben Sie damit erreicht?
Für Vergleichbarkeit sorgen
Um Vorstellungsgespräche einheitlicher zu gestalten, können Sie den Gesprächsführern ein standardisiertes Bewertungsraster zur Verfügung stellen. So können alle Kandidaten besser miteinander verglichen werden.
Profitipp:
Teilen Sie den Kandidaten bereits im Vorfeld mit, welches Antwortmuster Sie bevorzugen. So wissen sie, was sie erwartet.
Einblick in die Unternehmenskultur geben
Studien zeigen, dass eine positive Unternehmenskultur dazu beitragen kann, die besten 20 Prozent der Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt zu gewinnen. Nun können Unternehmen natürlich leicht behaupten, dass sie attraktive Arbeitgeber sind. Wesentlich schwieriger ist es, dies zu beweisen – vor allem, wenn die Zeit im Vorstellungsgespräch begrenzt ist. So gelingt es Ihnen trotzdem:
Den Onlineauftritt aktualisieren
In Vorbereitung auf das Gespräch sehen sich Bewerber das Unternehmen häufig online an. Aktualisieren Sie deshalb regelmäßig Ihre Website, Social-Media-Feeds und LinkedIn Unternehmensseite. Ermöglichen Sie Kandidaten außerdem einen Blick hinter die Kulissen, indem Sie Bilder und Videos posten, die einen authentischen Eindruck Ihrer Mitarbeiter und Arbeitswelt vermitteln.
Zukünftige Kollegen einbinden
Wenn das Vorstellungsgespräch bei Ihnen vor Ort stattfindet, können die potenziellen zukünftigen Kollegen den Bewerber oder die Bewerberin durchs Gebäude führen oder auf einen Kaffee treffen. So zeigen Sie Kandidaten, wie Ihr Unternehmen tickt.
Die Kultur erlebbar machen
Zeigen Sie ganz konkret, was Ihre Unternehmenskultur ausmacht. Das können Fotos des letzten Betriebsausflugs sein, die in Ihrer Eingangshalle hängen, oder ein Video, das die Beschäftigten bei ihrem letzten ehrenamtlichen Einsatz zeigt. Nutzen Sie Ihre Räumlichkeiten kreativ.
Profitipp:
Wenn Sie wissen möchten, ob ein Kandidat oder eine Kandidatin wirklich zu Ihnen passt, stellen Sie zuerst ein paar Fragen zu Hobbys und Interessen. So steigen Sie nebenbei locker ins Gespräch ein.
Stolpersteine vermeiden
Wenn Kandidaten sich im Vorstellungsgespräch wohlfühlen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Unternehmen weiterempfehlen, doppelt so hoch – selbst wenn sie den Job nicht bekommen. Insofern sind die oben genannten Schritte wichtig. Ebenso wichtig ist es jedoch, negative Kandidatenerfahrungen zu vermeiden.
Worauf Sie achten sollten:
Halten Sie sich zurück
Im Vorstellungsgespräch gehört die Bühne den Kandidaten. Deshalb sollte ihm oder ihr auch der größere Redeanteil zukommen. Hören Sie aktiv zu und nutzen Sie die Antworten der Bewerber, um weiterführende Fragen zu stellen und mehr zu erfahren.
Seien Sie aufmerksam
Kandidaten, die während des Vorstellungsgesprächs auf ihr Handy schauen, hinterlassen einen schlechten Eindruck. Genauso kontraproduktiv ist es jedoch, wenn Sie unaufmerksam wirken und zwischendurch einen Blick auf das Laptop oder Handy werfen. Deshalb sollten Sie auch lieber auf Stift und Papier zurückgreifen, um sich Notizen zu machen. So können Sie außerdem leichter Blickkontakt herstellen und die Körpersprache Ihres Gegenübers beobachten.
Soft Skills sind nicht alles
Interviews bieten eine gute Gelegenheit, Soft Skills wie Anpassungsfähigkeit und Führungskompetenz des Bewerbers oder der Bewerberin zu bewerten. Doch bedenken Sie: Ohne die notwendigen Hard Skills und das für die Stelle erforderliche Wissen geht es nicht. Da kann eine Person noch so gut zu Ihrer Unternehmenskultur passen. Hard Skills überprüfen Sie, indem Sie nach konkreten Erfahrungen aus dem Berufsalltag der Kandidaten und danach, wie sie in diesen Situationen reagiert haben, fragen.
Profitipp:
Eine Wanduhr hilft Ihnen, die Zeit im Blick zu behalten, und hat gegenüber Armband- oder Handyuhren den Vorteil, dass Sie nicht abgelenkt wirken, wenn Sie auf die Uhr schauen.
Was Sie nach dem Vorstellungsgespräch tun können
Häufig versäumen es Unternehmen, Kandidaten über den Stand ihrer Bewerbung auf dem Laufenden zu halten. Dabei wollen laut einer LinkedIn Studie 90 Prozent der Kandidaten wissen, wie sie im Vorstellungsgespräch abgeschnitten haben, selbst wenn es für sie danach nicht weitergeht.
Halten Sie Ihr Wort
Kandidaten wollen wissen, woran sie sind. Deshalb sollten Sie die zu Beginn der Vorstellungsgespräche kommunizierten Fristen unbedingt einhalten. Weil immer etwas dazwischenkommen kann, ist es wichtig, Kandidaten frühzeitig über Terminänderungen zu informieren. Das wirkt professionell und wertschätzend.
Setzen Sie die Kandidaten nicht unter Druck
Wenn Unternehmen ihren Traumkandidaten oder ihre Traumkandidatin gefunden haben, neigen sie dazu, ihm oder ihr für die endgültige Entscheidung wenig Zeit einzuräumen – manchmal nur 48 Stunden. Das kann Druck auf Kandidaten ausüben und einen schlechten Eindruck hinterlassen, noch bevor das Arbeitsverhältnis überhaupt begonnen hat.
Formulieren Sie freundliche Absagen
Niemand überbringt gerne schlechte Nachrichten. Im Bewerbungsprozess gehören sie jedoch dazu. Achten Sie darauf, dass Sie allen nicht infrage kommenden Kandidaten eine Absage schicken, und formulieren Sie diese immer individuell. Das mag zeitintensiv erscheinen, doch der Aufwand lohnt sich: Vielleicht haben Sie schon bald eine andere Stelle, für die eine dieser Personen geeignet ist. Dann können Sie leichter wieder Kontakt aufnehmen.
Profitipp:
Geben Sie Kandidaten ausreichend Zeit, sich zu entscheiden und suchen Sie das Gespräch, wenn jemand mehr Bedenkzeit benötigt.
Sie haben es in der Hand
In Zeiten des Fachkräftemangels haben Sie auf viele Dinge in Ihrem Umfeld keinen Einfluss. Umso wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass sich Ihre Kandidaten im Vorstellungsgespräch wohlfühlen.
Von einer transparenten Kommunikation gleich zu Beginn bis zum Feedback nach dem Gespräch: In jeder Phase des Bewerbungsprozesses haben Sie die Chance, das Kandidatenerlebnis positiv zu gestalten.
So hinterlassen Sie einen guten Eindruck – auch bei Bewerbern, die das Rennen am Ende nicht machen.
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