Top-Talente langfristig binden
Ein Ratgeber für Führungskräfte
Die Fluktuation nimmt zu
Jeden Monat kündigen Millionen Angestellte ihren Job. Für Unternehmen kann das weitreichende Folgen haben. Manche Schätzungen gehen davon aus, dass es zwischen 50 % und 200 % eines Jahresgehalts kostet, einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin zu ersetzen.
Unternehmensabgänge in Tausend (saisonbereinigt)
Auch wenn Mitarbeiter heute häufiger den Job wechseln als früher: Eine Umgebung, in der sich der Einzelne gut aufgehoben fühlt und geschätzt wird, verlässt niemand so schnell. Ob produktivere Besprechungen oder ein effektives Onboarding: In unserer Toolbox finden Sie wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter binden.
Handeln, bevor es zu spät ist
Die Mitarbeiterbindungsrate messen
Fluktuation gehört zum Unternehmensalltag. Häufig löst der Weggang eines geschätzten Mitarbeiters jedoch einen Schneeballeffekt aus: Motivation und Arbeitsmoral der zurückbleibenden Kollegen sinken und sie sind weniger produktiv.
Vermeiden Sie böse Überraschungen. Ermitteln Sie quartalsweise Ihre Mitarbeiterbindungsrate und vergleichen Sie sie mit dem Ziel, das Sie sich gesetzt haben.
BERECHNUNG
(Anzahl der Mitarbeiter, die über den gesamten Zeitraum im Unternehmen geblieben sind / Anzahl der Mitarbeiter zu Beginn des Zeitraums) × 100 = Mitarbeiterbindungsrate in Prozent
Im richtigen Moment aktiv werden
Mitarbeiter mögen es nicht, wenn ihr Vorgesetzter sie ständig kontrolliert. Sie erwarten jedoch Orientierungshilfen und Unterstützung.
Gerade Top-Talente kommen irgendwann an den Punkt, an dem ihnen ihr aktueller Job nicht mehr genügt und sie sich weiterentwickeln wollen. Hier zahlt sich ein vertrauensvolles Verhältnis aus. Dann kommen diese Mitarbeiter zunächst zu Ihnen, anstatt einfach ihre Kündigung einzureichen.
DAS GESPRÄCH SUCHEN
Wenn sich ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin anders verhält als sonst oder schlechtere Arbeit abliefert, sollten Sie dem auf den Grund gehen. Nehmen Sie sich Zeit für ein Gespräch und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen.
Auf diese Warnzeichen sollten Sie achten
Fühlen sich Ihre Mitarbeiter wertgeschätzt und herausgefordert und bekommen sie genügend Unterstützung? Sind sie mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden? Falls nicht, liegt womöglich ein Kündigungsrisiko vor. Jetzt gilt es, frühzeitig zu handeln. An diesen nonverbalen Warnzeichen erkennen Sie, wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin ans Aufhören denkt.
Der Mitarbeiter sieht keine Wachstumschancen
Grund: Mitarbeiter, die keine Perspektive haben und schlecht bezahlt werden, kündigen eher.
Lösung: Sprechen Sie über Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. So vermeiden Sie, dass Unzufriedenheit entsteht und Ihre Mitarbeiter sich nach Alternativen umsehen.
Der Mitarbeiter macht zu viele Überstunden
Grund: Mitarbeiter, die dauerhaft über ihre Belastungsgrenze hinaus arbeiten, haben ein hohes Risiko, an Burnout zu erkranken.
Lösung: Wenn das Arbeitspensum einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin überfordert, sollten Sie Unterstützung anbieten. Helfen Sie der Person, Aufgaben zu priorisieren, oder schaffen Sie Entlastung.
Die Produktivität des Mitarbeiters nimmt deutlich ab
Grund: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die weniger produktiv sind als sonst und sich häufiger krankmelden, denken eventuell ans Aufhören.
Lösung: Sprechen Sie die Person offen darauf an, ohne verärgert zu wirken oder Vorwürfe zu machen.
Der Mitarbeiter zeigt wenig Interesse an langfristigen Projekten
Grund: Wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin zögert, sich auf ein langfristiges Projekt einzulassen, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass er oder sie bereits mit dem Gedanken an eine Kündigung spielt.
Lösung: Fehlendes Engagement kann auch andere Gründe haben. Dennoch hilft ein frühzeitiges Gespräch, die Zufriedenheit und das Interesse Ihrer Mitarbeiter aufrechtzuerhalten.
Zeitraubendes Pendeln zum/vom Arbeitsort
Grund: Lange Pendelwege können die Gefahr eines Burnouts erhöhen. (Knapp 25 % der Beschäftigten in den USA kündigen ihren Job, weil ihnen der Arbeitsweg zu lang ist.)
Lösung: Jobtickets, flexiblere Arbeitszeitmodelle oder Homeoffice können hier Abhilfe schaffen.
Der Mitarbeiter trägt plötzlich formellere Kleidung
Grund: Wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin normalerweise legere Kleidung trägt, sich plötzlich aber formeller anzieht, kann dies darauf hindeuten, dass er oder sie sich nach einer neuen Stelle umsieht.
Lösung: Laden Sie die Person zu einem persönlichen Gespräch ein, um zu erfahren, wie zufrieden sie ist, und um über ihre berufliche Entwicklung zu sprechen.
Sind Sie an weiteren Tipps interessiert?
Dann holen Sie sich weitere Informationen dazu, wie Sie Ihre Top-Talente langfristig binden können.
Die Management-Toolbox für mehr Mitarbeiterbindung:
Finden Sie Ihren nächsten Mitarbeiter
Je sorgfältiger Sie Ihre Mitarbeiter auswählen, desto länger bleiben sie. LinkedIn unterstützt Sie gerne dabei.