Erfolgreiche Mitarbeiterführung: 5 Tipps – und wie Sie diese umsetzen
Vom Vorgesetzten zum Vorbild
Führungskräfte aller Ebenen geben den Ton für ihre Organisationen vor. Erfolgreiche Führungskräfte verinnerlichen die Werte ihres Unternehmens und lassen sich in ihrem Verhalten von diesen leiten.
LinkedIn hat Top-Manager:innen zum Geheimnis ihres Erfolgs befragt und aus ihren Antworten fünf Best Practices abgeleitet, die Ihnen dabei helfen können, das Beste aus Ihren Mitarbeiter:innen herauszuholen.
1. Mit Empathie führen
Ist Ihr Führungsstil von Empathie geprägt, schaffen Sie automatisch eine Arbeitsatmosphäre, in der sich Ihre Beschäftigten wohlfühlen – denn zufriedene Beschäftigte sind bekanntlich am produktivsten. Dies beinhaltet auch die Schaffung einer Umgebung, bei der die Bedürfnisse der Beschäftigten berücksichtigt werden.
Zeigen Sie ihnen, dass ihr Wohlbefinden für Sie und Ihr Unternehmen im Mittelpunkt steht, und sie werden im Gegenzug gerne jeden Tag ihr Bestes geben.
87 % der CEOs sind davon überzeugt, dass sich ein empathischer Führungsstil positiv auf das Unternehmensergebnis auswirkt.
Quelle: Businessolver, State of Workplace Empathy 2018
Einen empathischen Führungsstil zu entwickeln, bedeutet:
Aktiv zuhören
Um Empathie zeigen zu können, müssen Sie die Emotionen Ihrer Mitarbeiter:innen kennen und verstehen. Das erreichen Sie, indem Sie stets ein offenes Ohr haben und versuchen, sich in Ihr Gegenüber hineinzuversetzen.
Keine Vermutungen anstellen
Stellen Sie klärende Fragen, um Missverständnisse zu vermeiden. Wählen Sie Formulierungen wie „Habe ich das richtig verstanden, dass Sie …“ und ermutigen Sie Ihre Beschäftigten auf diese Weise, potenzielle Missverständnisse zu berichtigen.
Präsenz zeigen
Es ist schwieriger, per E-Mail Emotionen zu erkennen und empathisch zu reagieren. Richten Sie ein persönliches oder ein Videomeeting ein, um eine Verbindung zu Remote-Beschäftigten herzustellen.
Erfolgstipps für einen empathischen Führungsstil
Für die Teamleitung
Bitten Sie Ihre Teammitglieder regelmäßig unter vier Augen um Feedback, um zu erfahren, wie es ihnen geht. Überlegen Sie dabei nicht bereits während Ihr:e Gesprächspartner:in noch spricht, wie Sie darauf reagieren möchten, sondern konzentrieren Sie sich darauf, aufmerksam zuzuhören.
Für die Unternehmensleitung
Zeigen Sie Ihren Beschäftigten, dass sie ernstgenommen werden, indem Sie sie über Optimierungsmaßnahmen, die Sie ergreifen, auf dem Laufenden halten.
Für die Abteilungsleitung
Bemühen Sie sich, eine Verbindung zu Ihren Beschäftigten herzustellen. Richten Sie virtuelle Q&A-Sitzungen ein und bitten Sie die Beschäftigten, ihre Fragen im Vorfeld einzureichen.
2. Seien Sie offen für Neues
Erfolgreiche Führungskräfte ermöglichen Fortschritt. Sie sind sich der Schnelllebigkeit der heutigen Arbeitswelt bewusst und motivieren ihre Beschäftigten dazu, sich ebenso aktiv für Innovation und die kontinuierliche Weiterentwicklung einzusetzen.
Das gilt besonders mit Blick auf technologische Innovationen. Führungskräfte, die stets bereit sind, sich auf neue Technologien einzulassen, zeigen damit, dass sie zukunftsorientiert handeln – ein wichtiger Erfolgsfaktor in puncto Personalbindung und -gewinnung.
„Wer sich heutzutage durchsetzen möchte, darf sich dem Wandel nicht verschließen. Ein innovatives Unternehmen zu sein, bedeutet, niemals stillzustehen.“
– Ginni Rometty, Former CEO, IBM
Ginni Rometty, Preisträgerin des Edison Achievement Award, Edison Awards.
Als Führungskraft offen für Neues zu sein, bedeutet:
Beschäftigte mit ins Boot holen
Beschäftigte, die täglich Kontakt mit Kund:innen oder Tools haben, wissen, was gut funktioniert und was nicht. So können sie Feedback teilen oder Lösungen vorschlagen und erfolgreiche Vorschläge angemessen würdigen.
Neue Ideen unterstützen
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Entscheidend ist, dass Sie Risiken nur bewusst und kontrolliert eingehen und Ihre Beschäftigten dazu anhalten, ebenso vorzugehen. Geben Sie ihnen Spielraum, aber stecken Sie diesen klar ab, und behandeln Sie Fehler als Chance, dazuzulernen.
So meistern Sie Veränderungen
Für die Unternehmensleitung
Berücksichtigen Sie Feedback aus Mitarbeiterumfragen bei Entscheidungen, die Ihre Beschäftigten – und Kund:innen – betreffen.
3. Sehen Sie sich als Mentor:in
Selbst die erfolgreichsten Führungskräfte wissen, dass sie nicht für immer in dieser Position sein werden. Eine effektive Führungskraft zu sein, bedeutet, langfristig zu denken. Starke Führungskräfte fungieren als Mentor:innen und treiben die Karrieren ihrer Teammitglieder voran.
So zeigen Sie, dass sowohl Ihnen als auch Ihrem Unternehmen an ihrem beruflichen Erfolg gelegen ist. Außerdem geben Sie dadurch Ihr Wissen und Ihre Erfahrung innerhalb Ihres Unternehmens weiter und stärken gleichzeitig die Mitarbeiterbindung.
„Auf dem Weg zur Führungsposition dreht sich alles um die eigene berufliche Weiterentwicklung. In dem Moment, in dem Sie Ihr Ziel erreicht haben, verschiebt sich dieser Fokus auf die Weiterentwicklung Ihrer Beschäftigten.“
– Jack Welch, ehemaliger CEO bei General Electric
Mentor:in zu sein, heißt:
Benötigte Kompetenzen identifizieren
Versuchen Sie, stets ein aktuelles Profil Ihrer Wunschkandidat:innen im Kopf zu haben, die Ihrem Unternehmen derzeit vielleicht noch fehlen. So können Sie bei künftigen Neueinstellungen viel gezielter nach passenden Kandidat:innen suchen.
Die berufliche Weiterentwicklung von Mitarbeiter:innen priorisieren
Helfen Sie Beschäftigten dabei, ihre berufliche Laufbahn zu planen, und bieten Sie ihnen professionelle Unterstützung bei ihrer Weiterentwicklung, damit sie den nächsten Schritt tun können. Unabhängig davon, ob es sich um ein strukturiertes Trainingsprogramm oder informelles Mentoring handelt, jedes Angebot ist eine Chance zur Weiterentwicklung.
Generationenübergreifenden Wissensaustausch fördern
Regen Sie die Mitglieder generationenübergreifender Teams dazu an, sich das breite Altersspektrum zunutze zu machen, indem sie gegenseitig voneinander lernen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Innovationskraft Ihres Unternehmens aus, sondern hilft auch dabei, potenzielle Führungskräfte auszumachen und gezielt zu fördern.
Tipps für erfolgreiches Mentoring
Für Personalentscheider:innen
Diese 30 Fragen helfen Ihnen dabei, Führungsqualitäten und Soft Skills von Bewerber:innen zu bewerten.
4. Fördern Sie Meinungsvielfalt
Eine harmonische Arbeitsatmosphäre ist nicht gleichzusetzen mit allgemeinem Konsens. Eher im Gegenteil: Häufig herrscht in genau den Unternehmen die größte Harmonie, in denen Mitarbeiter:innen dazu angehalten sind, ihre persönliche Meinung offen kundzutun und auch einmal zu widersprechen.
Gute Mitarbeiterführung zeichnet sich dadurch aus, dass Meinungsvielfalt gefördert wird und Optimierungsvorschläge von Beschäftigten berücksichtigt werden. Machen Sie Ihren Mitarbeiter:innen verständlich, dass sie ihre Meinung nicht nur offen und ehrlich äußern dürfen, sondern sogar sollen. Denn so können Sie potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und ihnen direkt entgegenwirken.
Beschäftigte, die das Gefühl haben, dass ihre Meinung zählt, sind mit einer 4,6-fachen Wahrscheinlichkeit motivierter, ihr Bestes zu geben.
Quelle: Salesforce, New Research: How Leading with Equality and Values Impacts Your Business
Meinungsvielfalt zu fördern, bedeutet:
Zweite Meinungen einholen
Laden Sie Ihre Beschäftigten zum kollektiven Brainstorming ein, bitten Sie sie um ihre Meinung zu Ihren Ideen oder Initiativen und erfassen Sie eine breite Palette von Perspektiven. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie nichts übersehen.
Eine offene Kommunikationskultur pflegen
Einige Beschäftigte fühlen sich in persönlichen Gesprächen nicht besonders wohl. Stellen Sie sicher, dass bekannt ist, dass man Sie auch auf andere Weise erreichen kann, beispielsweise per E-Mail.
Feedback nicht persönlich nehmen
Als Manager:in ist Ihr Ruf mit den Unternehmensergebnissen verbunden. Dadurch kann sich Feedback persönlicher anfühlen und schwerer verdaulich sein. Bedenken Sie, dass es nicht um Sie geht, sondern darum, das Unternehmen erfolgreicher zu machen.
Tipps zum positiven Umgang mit unterschiedlichen Ansichten
Für die Teamleitung
Beurteilen Sie Feedback objektiv und unterbrechen Sie Ihre:n Gesprächspartner:in nicht. Falls sich Mitarbeiter:innen tatsächlich einmal im Ton vergreifen sollten oder destruktive Kritik üben, können Sie durchaus ein Gespräch unter vier Augen führen. Denn sonst riskieren Sie, dass sich andere davon entmutigen lassen, ihre Meinung zu äußern.
5. Setzen Sie auf Altersvielfalt
Die heutige Arbeitnehmerschaft umfasst vier Generationen. Dennoch ist Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz leider in vielen Unternehmen weit verbreitet.
Starke Führungskräfte erkennen, dass jede Generation einzigartige Einblicke und Stärken in eine Rolle einbringen kann. Helfen Sie Ihrem Unternehmen dabei, ein Gleichgewicht zwischen erfahrenen und jungen Beschäftigten zu finden.
89 % der Personalexpert:innen sind der Meinung, dass eine Mehrgenerationen-Belegschaft das Unternehmen erfolgreicher macht.
Auf eine vielfältige Belegschaft zu setzen, bedeutet:
Nicht vorschnell urteilen
Wenn Sie in Bezug auf Generationen in Stereotypen denken, laufen Sie Gefahr, wertvolles Potenzial zu verschenken – und Ihre Mitarbeiter:innen zu unterschätzen. Möglicherweise werden Ihre Beschäftigten Sie überraschen. Denn manchmal zeigen gerade junge Mitarbeiter:innen überraschende emotionale Reife und mitunter sind tatsächlich langjährige Mitarbeiter:innen besonders innovationsfreudig.
Generationenübergreifende Zusammenarbeit fördern
Mitarbeiter:innen können schlecht gegenseitig von ihrem Wissen profitieren, wenn sie isoliert voneinander arbeiten. Regen Sie sie also dazu an, aktiv den Kontakt zu Personen aller Generationen zu suchen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.
Tipps für vielfältige Neueinstellungen
Für die Abteilungsleitung
Führen Sie gezielt Beschäftigte verschiedener Generationen zusammen, zum Beispiel, indem Sie sie für Fortbildungen in generationenübergreifenden Gruppen einteilen.
Für die Unternehmensleitung
Drehen Sie die Rollen gerne auch einmal um. Setzen Sie bespielsweise junge Mitarbeiter:innen als Mentor:innen für Führungskräfte ein, um diese über digitale und ähnliche generationsspezifische Trends auf dem Laufenden zu halten.
Für die Teamleitung
Es kann zu Konflikten zwischen den Generationen kommen. Beugen Sie diesen vor, indem Sie allen Mitarbeiter:innen mit dem gebührenden Respekt begegnen.
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