Das ist Skill-based Hiring und so funktioniert es

Was ist Skill-based Hiring?

Skill-based Hiring (auch „Skills-first Hiring“) ist eine moderne Form des Recruitings: Kompetenzbasiertes Einstellen neuer Mitarbeiter:innen stellt die beruflichen Skills in den Mittelpunkt, statt sich auf Abschlüsse, Berufserfahrungen und dergleichen zu konzentrieren, um gewinnbringende Fähigkeiten zu identifizieren. Je klarer Bewerber:innen das Anforderungsprofil erfüllen, desto besser passen sie ins Unternehmen.

Früher war der Lebenslauf als elementarer Steckbrief deutlich wichtiger. Heute verlagert sich das Interesse vieler Personaler:innen explizit auf wichtige Kompetenzen und Fähigkeiten, um im möglichen Beruf und in der spezifischen Position sowie innerhalb der Unternehmenskultur erfolgreich und glücklich zu sein.

Das Skill-based Hiring stellt Fragen wie:

•  Welche Jobskills erfordert die vakante Position
•  Wie viele der benötigten Fähigkeiten haben die Bewerber:innen?
•  Welche Skills müsste ein:e Kandidat:in noch neu entwickeln oder vertiefen?
•  Genügt das Kompetenzprofil, um ihn:sie einzustellen?

Als innovative, zukunftsorientierte HR-Disziplin etabliert sich Skills-first Hiring auch in der DACH Region immer mehr. 

Darum sollten Sie kompetenzbasiert einstellen

Der demografische Wandel und die damit einhergehende Verschärfung des Fachkräftemangels verändern den Arbeitsmarkt. Darauf müssen Unternehmen reagieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben – und erst recht, wenn sie Ambitionen auf eine hohe Marktposition haben.

Skill-based Hiring kann ein wertvoller Hebel sein, um passgenaue Mitarbeiter:innen zu finden. Denn je mehr engagierte Talente angestellt sind und je niedriger die Fluktuationsquote ist, desto wahrscheinlicher können Unternehmen ihre Ziele erreichen und wachsen.

Auch andere Gründe sprechen für ein Skill-based Recruiting, vor allem:

•  Globalisierung: In vielen Unternehmen arbeiten Menschen aus verschiedenen Ländern. Dadurch interagieren Angestellte untereinander und mit Führungskräften vielfach per Chat und Video, was spezielle Kommunikationskompetenzen erfordert.

•  Digitalisierung: Hybride Modelle und Homeoffice verändern das (selbstständige) Arbeiten und die Zusammenarbeit grundlegend. Zudem gibt es in vielen Branchen oft neue Tools und KI-Lösungen, die bestimmte fachliche Skills erfordern.

•  Vielfalt: Lösen sich Recruiter:innen von starren Qualifikationen, eröffnen sie mehr Menschen die Möglichkeit, sich auf eine Stelle zu bewerben. So können Unternehmen von einem vielfältigen Personal profitieren, das mehr Ideen und Kreativität einbringt.

•  Innovation: Die heutige Arbeitswelt ist schnelllebiger und dynamischer. Gerade in technischen Berufen und reinen Onlineunternehmen ist das Innovationstempo enorm hoch, sodass Mitarbeiter:innen ihre Skills anpassen müssen.

Durch Skill-based Hiring entsteht eine bedeutende Win-win-Situation, denn von der damit gewonnenen Passgenauigkeit profitieren auch die Arbeitnehmer:innen: Je besser ihre Skills zum Job, zu den Aufgaben, dem Arbeitsklima und den unternehmerischen Werten passen, desto zufriedener und motivierter arbeiten sie normalerweise – und das kommt wiederum dem Unternehmen zugute. 

So funktioniert Skill-based Recruiting

Skill-based Hiring hat das Potenzial, echte Talente aufzudecken, die sich mit rein faktischen Anforderungen wie Studienabschlüssen, Noten oder einer mehrjährigen Berufserfahrung bei renommierten Arbeitgebern nicht bewerben würden.

Umso wichtiger ist es, dass Personaler:innen umdenken: hin zu Kompetenzen und Fähigkeiten – wobei Erstere praxisbezogener und im Sinne des Skill-based Hirings noch wertvoller sind.

Mit diesen Tipps gelingt Ihr Skill-based Recruiting:

1.  Sprechen Sie mit Teamkolleg:innen und Abteilungsleiter:innen, um die erforderlichen Skills zu definieren, und platzieren Sie sie prominent in der Stellenanzeige.

2.  Nutzen Sie auch alle anderen Plattformen und Kanäle wie Karriereseiten und Social Media, um die gewünschten Kompetenzen und Fähigkeiten zu kommunizieren.

3.  Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen für das Thema – so erhöhen Sie die Chance, dass auch sie die Hard und Soft Skills in den Fokus rücken, wenn sie über ihren Job sprechen.

4.  Entwickeln Sie eine kompetenzbasierte Interviewtechnik, um in Jobinterviews zu ergründen, wie sich Kandidat:innen in bestimmten Situationen verhalten würden.

5.  Testen Sie die kommunizierten Kompetenzen überzeugender Bewerber:innen mit Aufgaben, die für die offene Stelle relevant sind – vor Ort und/oder online.

Bewerbungsgespräche mit kompetenzbasierten Interviewfragen sind beim Skills-first Hiring besonders wichtig. Personaler:innen sollten bei mehreren Kandidat:innen für dieselbe Stelle mit identischen Fragen arbeiten, um einen fairen Prozess zu gestalten und die Ergebnisse gut vergleichen zu können.

Zudem bietet es sich vor oder nach den Bewerbungsgesprächen an, Referenzen einzuholen, um sich die Kompetenzen und Fähigkeiten bestätigen zu lassen – beispielsweise von früheren Arbeitgebern.

Auch Arbeitsproben und Tests sind elementar, um Jobskills zu prüfen. Zur Kompetenzermittlung bieten sich vor allem Simulationen an, die eine reale Berufssituation spiegeln und zeigen, wie Kandidat:innen in spezifischen Situationen reagieren.

Tipp: Verwenden Sie auch intelligente HR-Tools wie LinkedIn Recruiter, um Ihr Skill-based Hiring möglichst effizient auszurichten und die passenden Talente zu finden.

Recruiter:innen müssen heutzutage hoch qualifizierte Talente auf sich aufmerksam machen, im Bewerbungsprozess überzeugen, langfristig binden und effektiv entwickeln. Daher wandelt sich die gesamte Mitarbeiterrekrutierung – unter anderem hin zum Skill-based Hiring.

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