Employer Branding: Erste Schritte
Jedes Unternehmen hat ein Image, das sich aus Assoziationen mit den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen, den Führungspersonen und Teammitgliedern, der Unternehmensgeschichte und weiteren Faktoren zusammensetzt. Diese äußere Wahrnehmung können Sie auf emotionaler, instinktiver oder intellektueller Ebene beeinflussen. Menschen sehen Ihre Anzeigen, nutzen Ihre Produkte und tauschen sich über Ihr Unternehmen aus. Daraus ergibt sich Ihre Verbrauchermarke. Sie ist eine mächtige, wenn auch etwas mysteriöse Kraft.
Eine andere Marke ist eng mit Ihrer Verbrauchermarke verbunden: Ihre Arbeitgebermarke. Sie steht dafür, wie Sie auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen werden und wird von Ihren Kandidat:innen und Mitarbeiter:innen durch ihre Erfahrungen mit und ihre Beziehungen zu Ihrem Unternehmen definiert.
Auf einem stark umkämpften Arbeitsmarkt ist eine positive Arbeitgebermarke unerlässlich. Ohne sie wird es Ihnen schwerfallen, qualifizierte Mitarbeiter:innen zu finden und zu binden. Für den Erfolg von Unternehmen sind kompetente Talente ein Muss. Der beste Weg, um sie zu gewinnen und zu binden, führt über eine starke Arbeitgebermarke.
Was ist Employer Branding?
Employer Branding beschreibt, wie sie Ihre Arbeitgebermarke einsetzen, um Ihr Unternehmen für vielversprechende Kandidat:innen attraktiv zu machen. Sie können zeigen, wie sich Ihre Unternehmenskultur von anderen unterscheidet – und diese Alleinstellungsmerkmale immer wieder betonen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
Um eine Arbeitgebermarke mit Wiedererkennungswert zu entwickeln, müssen Sie die Essenz Ihres Unternehmens herausarbeiten und diese mit Ihren Wunsch-Kandidat:innen in Einklang bringen. Finden Sie heraus, was Ihr Unternehmen einzigartig macht und wofür es steht. Eine starke Arbeitgebermarke vermittelt, dass es sich lohnt, bei Ihnen zu arbeiten. Sie hilft Ihnen, neue Mitarbeiter:innen zu finden sowie bestehende zu motivieren und ans Unternehmen zu binden.
Mit einem durchdachten Employer Branding machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam, wecken das Interesse von Jobsuchenden und steigern die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter:innen. Zufriedene Beschäftigte wiederum berichten potenziellen Kandidat:innen, Kund:innen und Stakeholder:innen von ihren positiven Erfahrungen und vergrößern dadurch die Reichweite und Wirkung Ihrer Arbeitgebermarke.
Was ist ein Arbeitgeberversprechen?
Das Arbeitgeberversprechen (Employer Value Proposition, EVP) umfasst die Mission, Werte und Kultur Ihres Unternehmens und gibt Ihren Mitarbeiter:innen einen überzeugenden Grund, für Sie zu arbeiten. Es beschreibt, was Ihr Unternehmen seinen Beschäftigten im Gegenzug für Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, Erfahrungen und Kontakte bietet.
Unternehmen profitieren von einem gut formulierten Arbeitgeberversprechen, das potenziellen und bestehenden Mitarbeiter:innen regelmäßig kommuniziert wird. Denn es hilft ihnen, Top-Talente zu gewinnen und zu binden, Unternehmensziele und -initiativen zu priorisieren, unmotivierte Mitarbeiter:innen neu zu animieren und Einstellungskosten zu senken. Vor allem aber trägt es zu einer positiven und starken Arbeitgebermarke bei.
Arbeitgeberversprechen entstehen im Rahmen eines personalorientierten Ansatzes, denn sie werden mithilfe bestehender Mitarbeiter:innen identifiziert, definiert und getestet. Schließen Sie also die Punkte mit ein, die Ihre Teammitglieder dazu gebracht haben, für Ihr Unternehmen zu arbeiten und zu bleiben.
Dazu können gehören:
• Unternehmensphilosophie, Vision, Werte und Kultur
• Vergütung
• Berufliche Entwicklung
• Flexible Arbeitsmodelle
• Remote Jobs
• DEI-Commitment
• Arbeitsplatzsicherheit
• Work-Life-Balance
• Vorteile für Mitarbeiter:innen
• Wertschätzung von Mitarbeiter:innen
• Reisemöglichkeiten und Kundenkontakt
• Soziale Verantwortung
• Standort(e) des Unternehmens
• Barrierefreiheit und leichte Erreichbarkeit
Warum ist eine starke Arbeitgebermarke so wertvoll?
Zwei Drittel der Personalverantwortlichen weltweit sagen, dass sich der Arbeitskräftemangel verschlimmert. In den Vereinigten Staaten gibt es beispielsweise doppelt so viele freie Stellen wie Arbeitslose.
Um also kompetente Kandidat:innen zu gewinnen, muss Ihr Unternehmen aus der Menge herausstechen. Eine positive Arbeitgebermarke kann Ihnen dabei helfen.
Drei von vier Jobsuchenden erkundigen sich über die Arbeitgebermarke eines Unternehmens, bevor sie sich dort bewerben, und sechs von zehn Mitarbeiter:innen suchen sich ihren Arbeitsplatz basierend auf gemeinsamen Werten aus. Doch nicht nur das: 40 % der Beschäftigten sagen auch, sie würden ihren Job kündigen, wenn sie nicht mit der Haltung ihres Arbeitgebers zu wichtigen Themen einverstanden sind.
Eine attraktive Arbeitgebermarke kann dazu beitragen, Kennzahlen und wichtige Leistungsindikatoren wie die Time-to-Hire, die Kosten pro Einstellung und die Personalbindung zu verbessern. Damit können Unternehmen ca. 5.000 USD pro Mitarbeiter:in einsparen.
Wer trägt die Verantwortung für das Employer Branding?
Oft ist nicht ganz klar, wer für das Employer Branding zuständig ist. In kleineren Unternehmen übernehmen diese Aufgabe häufig die Geschäftsführung oder Personalverantwortliche. In manchen Unternehmen kümmern sich auch Personal-, PR- oder Marketingabteilung um die Arbeitgebermarke. In größeren Unternehmen gibt es häufig dedizierte Recruitment-Marketing-Teams, die Employer Branding-Kampagnen leiten.
Aber eine Arbeitgebermarke wird nicht nur vom Unternehmen definiert. Sie steht und fällt mit Ihren Mitarbeiter:innen und Kandidat:innen. Ihr Personalteam bestimmt zwar die Tonalität und Botschaft Ihrer Arbeitgebermarke, doch wie diese tatsächlich wahrgenommen wird, ist abhängig von den Erfahrungen Ihrer Kandidat:innen und Mitarbeiter:innen.
Die Social-Media-Beiträge Ihrer Kandidat:innen und Mitarbeiter:innen sowie Arbeitgeberbewertungen, Erfahrungsberichte, Diskussionen und Referenzen beeinflussen den Ruf Ihres Unternehmens. Wenn es sich dabei um Beiträge von Brand Champions handelt, kann sich dies zu Ihrem Vorteil auswirken. Doch Employer Branding kann auch negative Auswirkungen haben, beispielsweise wenn es Diskrepanzen zwischen Ihrer Markenkommunikation und den tatsächlichen Erfahrungen von Mitarbeiter:innen oder Kandidat:innen gibt.
Egal wer in Ihrem Unternehmen für das Employer Branding verantwortlich ist, bedenken Sie: Kandidat:innen und Mitarbeiter:innen können einen noch größeren Einfluss auf Ihre Reputation haben. Wenn es in Ihrem Unternehmen Probleme mit dem Arbeitsumfeld und der Unternehmenskultur gibt, gilt es, diese zunächst anzugehen. Die Stimmung in Ihrem Unternehmen ist bereits hervorragend? Dann zeigen Sie das.
Wie Sie Ihre Arbeitgebermarke entwickeln
Wie bei allen Marken braucht es auch für den Aufbau eines Employer Branding gutes Storytelling. Überlegen Sie sich, wie Ihr Unternehmen als Arbeitgeber wahrgenommen werden soll, und verwenden Sie Botschaften, die bei Ihrer Wunschzielgruppe ankommen.
Ebenso wichtig ist es, diese „Geschichte“ auch zu leben. Zufriedene Kandidat:innen und Mitarbeiter:innen können Ihre größten Fürsprecher:innen sein und Ihnen dabei helfen, Ihre Arbeitgebermarke zu stärken. Unzufriedene Kandidat:innen und Mitarbeiter:innen hingegen schaden dem Ruf Ihres Unternehmens. Eine Arbeitgebermarke, die den wahren Kern Ihres Unternehmens widerspiegelt, kommuniziert Kandidat:innen und Mitarbeiter:innen, was es bedeutet, in Ihrem Unternehmen zu arbeiten.
Schritt 1: Das eigene Unternehmen kennen
Es ist einfacher, Ihre Arbeitgebermarke und Ihr Arbeitgeberversprechen zu schärfen, wenn Sie die Alleinstellungsmerkmale Ihres Unternehmens definiert haben. Was sind Kerngeschäft, Vision, Mission, Werte und Kultur Ihres Unternehmens? Welche Ziele verfolgen Sie und was müssen Kandidat:innen mitbringen, damit diese Ziele erreicht werden können?
Suchen Sie beispielsweise Mitarbeiter:innen, für die die Mission des Unternehmens im Vordergrund steht, oder Kandidat:innen, denen DEI wichtig ist? Möchten Sie Talente finden, die offen für Neues sind, auch wenn sie scheitern könnten? Oder Mitarbeiter:innen, die kalkulierte Risiken für den maximalen Erfolg eingehen? Ist Ihre Priorität lebenslanges Lernen, Abenteuer oder soziale Verantwortung? Es gibt keine richtige oder falsche Antwort. Fokussieren Sie sich darauf, was Ihrem Unternehmen wichtig ist.
Schritt 2: Ihre bestehende Arbeitgebermarke prüfen
Finden Sie heraus, welchen Ruf Ihr Unternehmen bei Kandidat:innen genießt und wie es von Ihren Mitarbeiter:innen wahrgenommen wird. Führen Sie dazu interne und externe Studien durch, beispielsweise in Form von Umfragen bei Bewerber:innen, Online-Suchen oder Social-Media-Recherchen. Oder übertragen Sie diese Aufgaben einer spezialisierten Firma. Finden Sie heraus, worin Ihr Unternehmen bereits gut ist und in welchen Bereichen es sich verbessern kann.
Legt Ihr Unternehmen beispielsweise Wert auf Transparenz, erhält aber von Kandidat:innen das Feedback, dass die Kommunikation im Einstellungsverfahren unbefriedigend war? Ihr Unternehmen hat sich zu DEI verpflichtet, aber spüren Ihre Bewerber:innen und Beschäftigten diese Inclusion und Zugehörigkeit auch? Würden sich abgelehnte Kandidat:innen in Zukunft erneut auf eine Stelle in Ihrem Unternehmen bewerben und würden ehemalige Mitarbeiter:innen eine Rückkehr in Betracht ziehen?
Schritt 3: Ein Arbeitgeberversprechen definieren
Jetzt können Sie sich an die inhaltliche Formulierung Ihrer Botschaft machen. Dabei ist es wichtig, die Werte Ihrer Unternehmensmarke klar zu kommunizieren und hervorzuheben, was Sie als Arbeitgeber von anderen abhebt. Ihr Arbeitgeberversprechen sollte zu Ihrer Verbrauchermarke passen und gleichzeitig potenzielle Talente und Ihre Beschäftigten ansprechen.
Mit der Formulierung können Sie entweder Ihr Marketing- und Kommunikationsteam beauftragen oder diese Arbeit an eine Agentur auslagern. Markenfachleute können Ihnen bei der Feinabstimmung Ihres Arbeitgeberversprechens und anderen Arbeitgebermarkenbotschaften helfen, damit diese präzise, konsistent und effektiv sind.
Schritt 4: Für Ihre Arbeitgebermarke werben
Nutzen Sie verschiedene Kanäle, um Ihr Arbeitgeberversprechen in Ihrer Kommunikation mit Kund:innen und Mitarbeiter:innen zu vermitteln.
Stellen Sie beispielsweise sicher, dass Ihre Karriereseite und Social-Media-Profile Ihre Arbeitgebermarke korrekt widerspiegeln und die Erfolge und Erfahrungen Ihrer Mitarbeiter:innen repräsentieren. Teilen Sie Erfahrungsberichte, Erfolgsstorys und einen Blick hinter die Kulissen Ihrer Unternehmenskultur, damit Kandidat:innen ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, in Ihrem Unternehmen zu arbeiten.
Schritt 5: Fortschritte messen
Indem Sie den Erfolg Ihrer Employer-Branding-Maßnahmen messen, können Sie Ihren Ansatz verfeinern.
Die folgenden Kennzahlen helfen Ihnen, die Wirkung Ihrer Initiativen besser zu beurteilen:
• Kosten pro Einstellung
• Time-to-Hire
• Qualität der Neueinstellungen
• Annahmequote von Jobangeboten
• Bindungsquote
• Quelle der Neueinstellung
• Bewerbungsquote
So können Sie Ihre Arbeitgebermarke stärken
Die Stärkung Ihrer Arbeitgebermarke ist ein fortlaufender, vielschichtiger Prozess. Indem Sie die Kultur, das Arbeitgeberversprechen und die Jobmöglichkeiten Ihres Unternehmens konsequent präsentieren, können Sie Ihre Arbeitgebermarke stärken und die besten Talente für Ihr Unternehmen gewinnen.
1. Eine ansprechende Karriereseite erstellen
Ihre Karriereseite sollte mehr sein als nur eine Auflistung Ihrer Stellenangebote. Hier können Sie Kontakt mit Kandidat:innen aufnehmen und ihnen zeigen, was Ihr Unternehmen besonders macht.
Erstellen Sie eine Karriereseite mit Informationen, die Ihre Arbeitgebermarke widerspiegeln. Dazu können gehören:
• Mission und Vision
• Unternehmenswerte und -kultur
• Leistungen und Vorteile
• DEI-Commitment
• Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice
• Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten
Mit hochwertigen Videos, Fotos und Slideshows können Sie die Story Ihres Unternehmens erzählen, DEI-Initiativen vorstellen und attraktive Arbeitsplätze zeigen. Sehr gut macht sich auch ein Begrüßungsvideo der Geschäftsleitung oder Interviews mit Mitarbeiter:innen, die von ihren Erfahrungen im Unternehmen berichten. Planen und budgetieren Sie diese Projekte als Teil Ihrer Recruitingstrategie.
2. Überzeugende Jobbeschreibungen verfassen
Stellenanzeigen sind häufig der erste Kontakt zwischen Kandidat:innen und Ihrem Unternehmen. Sie sind daher besonders gut geeignet, Ihre Arbeitgebermarke zu präsentieren. Lassen Sie Ihre Marke herausstechen, indem Sie die Alleinstellungsmerkmale Ihres Unternehmens und/oder einen typischen Arbeitstag teilen und Projekte vorstellen, die für die Rolle relevant sind.
3. Das Engagement der Mitarbeiter:innen fördern
Wer als verlässlicher Arbeitgeber wahrgenommen werden will, sollte bei der aktuellen Belegschaft beginnen. Kandidat:innen glauben eher Ihren Mitarbeiter:innen als Ihren sorgfältig zusammengestellten Employer-Branding-Materialien. Ermutigen Sie Ihre Teammitglieder, ihre Erfahrungen bei der Arbeit in den sozialen Medien, durch Arbeitgeberbewertungen und bei Networking-Events zu teilen.
Ihre Beschäftigten sind diejenigen, die die Arbeitskultur Ihres Unternehmens mitbestimmen, die Werte leben, die Unternehmensziele erreichen und die Mission Ihrer Organisation verwirklichen. Ohne ihre aktive Mitwirkung gibt es keine Arbeitgebermarke.
4. Einen Blog starten
Personaler:innen mit Marketing-Mindset wissen, dass regelmäßig geposteter Content helfen kann, sich von der Konkurrenz abzuheben. Als Beiträge eignen sich Unternehmens-News, Aktuelles zur Unternehmenskultur und Artikel von Mitarbeiter:innen und Führungskräften. Außerdem können Sie in Ihrem Blog einzigartige, das Personal betreffende Richtlinien, Prozesse und Programme vorstellen, die zeigen, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen in Ihrem Unternehmen großgeschrieben wird.
5. Social Media nutzen
Nutzen Sie LinkedIn und andere Social-Media-Plattformen für Ihr Employer Branding und teilen Sie Informationen, mit denen Sie vielversprechende Kandidat:innen gewinnen können. Geben Sie Einblick in Ihre Unternehmenswerte, Leistungen und Vorteile für Mitarbeiter:innen und posten Sie Erfahrungsberichte Ihrer Mitarbeiter:innen.
Kandidat:innen sehen sich möglicherweise auch die Profile Ihrer Beschäftigten an, wenn sie eine interessante Stellenausschreibung lesen. Es lohnt sich daher, Ihre Teammitglieder dazu anzuhalten, ihre Social-Media-Profile aktuell, professionell und interessant zu halten.
Wie Sie Ihre Arbeitgebermarke verbessern
Denken Sie daran, dass nicht nur Sie Ihre Arbeitgebermarke definieren, sondern auch Ihre Kandidat:innen und Beschäftigten. Die beste Möglichkeit, Ihr Image zu verbessern, ist also, ihnen zuzuhören und entsprechende Änderungen vorzunehmen.
Ein wichtiger Bestandteil Ihrer Arbeitgebermarke sind die positiven Erlebnisse Ihrer Kandidat:innen und Mitarbeiter:innen.
1. Vergütungspraktiken prüfen
Die Vergütung ist der wichtigste Punkt für Kandidat:innen weltweit, aber es geht nicht immer um die genaue Summe. Lohngerechtigkeit und Lohntransparenz sollten ebenfalls berücksichtigt werden, vor allem da Mitarbeiter:innen durch neue Gesetze Zugriff auf Gehaltsspannen haben.
Daher ist es wichtiger denn je, wettbewerbsfähige Gehaltsspannen anzubieten, sie konsistent anzuwenden und jederzeit erklären zu können, wie das Gehalt von bestimmten Beschäftigten festgelegt wurde.
2. Eine gesunde Work-Life-Balance ermöglichen
Die Work-Life-Balance ist dieses Jahr der zweitwichtigste Aspekte bei der Jobwahl. Gefolgt von flexiblen Arbeitsregelungen, die zu einer besseren Work-Life-Balance beitragen können.
Mitarbeiter:innen, die die Möglichkeit haben, flexibel zu entscheiden, wo und wann sie arbeiten, sind 2,6-mal zufriedener mit ihrem Arbeitgeber. Es ist außerdem 2,1-mal wahrscheinlicher, dass sie das Unternehmen an andere Jobsuchende weiterempfehlen, was eine positive Auswirkung auf das Employer Branding haben kann. Bieten Sie Ihren Beschäftigten daher möglichst flexible Reglungen wie Gleitzeit, Homeoffice und Teilzeit, um eine optimale Work-Life-Balance zu ermöglichen.
3. Berufliche Entwicklung
Aufstiegschancen und Weiterbildungsangebote gehören dieses Jahr ebenfalls zu den fünf wichtigsten Prioritäten von Kandidat:innen.
Indem Sie Entwicklungsmöglichkeiten anbieten, können Sie Ihre Arbeitgebermarke stärken und Top-Talente gewinnen und binden. Mit Führungskräfteschulungen, Zertifizierungen und Optionen zur beruflichem Entwicklung wecken Sie das Interesse von Kandidat:innen und motivieren Ihre Mitarbeiter:innen.
4. Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz fördern
Mitarbeiter:innen, die sich wertgeschätzt fühlen, sind 3,2-mal zufriedener und empfehlen ihren Arbeitgeber 3,7-mal häufiger weiter.
Priorisieren Sie das Wohlbefinden Ihrer Beschäftigten, indem Sie attraktive Leistungspakete schnüren, bezahlte Überstunden und Urlaub anbieten und realistische Zielvorgaben setzen. Wenn Sie als ein Unternehmen wahrgenommen werden, dem seine Mitarbeiter:innen am Herzen liegen, kann dies Ihre Arbeitgebermarke positiv beeinflussen.
5. Ein diverses, gleichberechtigtes und inklusives Arbeitsumfeld schaffen
Indem Sie Ihr Engagement für DEI deutlich machen, senden Sie die positive Botschaft, dass Ihnen ein faires, unterstützendes Arbeitsumfeld für alle am Herzen liegt. Dadurch wird Ihr Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber für Top-Talente, denen DEI am Arbeitsplatz wichtig ist.
Mitarbeiter:innen, die ein wirklich integratives Umfeld erleben, werden zu begeisterten Markenbotschafter:innen, die ihre positiven Erfahrungen gerne teilen. Dies kann Ihren Ruf als attraktiver Arbeitgeber weiter stärken.
6. Ihr Einstellungsverfahren überprüfen
Ihr Einstellungsverfahren hat einen großen Einfluss darauf, wie Kandidat:innen und Jobsuchende Ihr Unternehmen wahrnehmen. Eine positive Kandidatenerfahrung ist Voraussetzung, um eine robuste Kandidaten-Pipeline aufzubauen, Bewerber:innen in Mitarbeiter:innen umzuwandeln und eine positive Arbeitgebermarke aufrechtzuerhalten.
Durch einen respektvollen Umgang, eine offene Kommunikation und zeitnahes Feedback sorgen Sie für einen guten Eindruck bei Ihren Kandidat:innen – vom ersten Kontakt bis zur endgültigen Entscheidung. Ein einfaches Bewerbungsverfahren und regelmäßige Status-Updates zeigen Kandidat:innen, dass ihre Zeit wertgeschätzt wird. Auch Bewerber:innen, die nicht ausgewählt werden, sollten Ihr Unternehmen positiv in Erinnerung behalten. So besteht die Möglichkeit, dass sie sich in Zukunft erneut bewerben und andere dazu ermutigen, dasselbe zu tun.
Employer Branding auf LinkedIn
Auf LinkedIn können Sie sowohl aktive als auch passive Kandidat:innen in jeder Phase ihrer beruflichen Laufbahn ansprechen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Eine Arbeitgebermarke zu entwickeln kann mühsam sein, doch es lohnt sich: 90 % aller LinkedIn Mitglieder geben an, an Jobangeboten interessiert zu sein. Also heißt es, sich überzeugend zu präsentieren. Dazu im Folgenden ein paar Tipps.
1. Ihre LinkedIn Unternehmensseite optimieren
Mit einer kostenlosen Unternehmensseite können Sie Ihr Unternehmen auf LinkedIn präsentieren.
Nutzen Sie alle Funktionen, um Ihre Arbeitgebermarke vorzustellen und die richtigen Talente zu gewinnen. Dabei zählen:
Commitment: Mit der Funktion „Commitment“ fügen Sie einen neuen Abschnitt zu Ihrer LinkedIn Unternehmensseite hinzu, in dem Sie Ihre Unternehmenswerte präsentieren können, zum Beispiel ökologische Nachhaltigkeit, Work-Life-Balance, soziale Verantwortung sowie berufliche Entwicklung und Weiterbildung.
Arbeitsplatzregelung: Hier können Sie Kandidat:innen über die Unternehmensrichtlinien für Homeoffice, hybrides Arbeiten oder Arbeit vor Ort informieren sowie die Regelungen zu COVID-19-Impfungen und standortbezogenen Gehaltsanpassungen teilen. Außerdem können Sie betriebliche Zusatzleistungen vorstellen.
Karriereseite: Mit einer LinkedIn Karriereseite können Sie zusätzliche Features Ihre Arbeitgebermarke präsentieren. Dazu gehören Unternehmens-News, Erfahrungsberichte und die Vorstellung Ihres Führungsteams.
2. Mitdiskutieren
Je häufiger sich Ihre Mitarbeiter:innen an Gesprächen auf LinkedIn beteiligen, desto mehr stärken sie Ihre Arbeitgebermarke.
Ihre Teammitglieder können Influencer:innen aus der Branche folgen, Gruppen beitreten und Langformat-Artikel und Newsletter veröffentlichen. Und wenn Ihre Mitarbeiter:innen News-Beiträge und Meinungen kommentieren, liken oder teilen, steigt die virtuelle Präsenz Ihres Unternehmens.
Mit Ihrer Unternehmensseite können Sie außerdem auf LinkedIn Beiträge reagieren und diese kommentieren, anderen Unternehmensseiten folgen und einen Newsletter veröffentlichen. Mit jeder dieser Aktivitäten bauen Sie Ihre Arbeitgebermarke weiter auf und erreichen mehr Kandidat:innen.
3. LinkedIn Recruiter nutzen
Mit LinkedIn Recruiter erhalten Sie Zugriff auf einen vielfältigen und hochwertigen Kandidatenpool aus LinkedIn Mitgliedern. Dabei stehen Ihnen zahlreiche Funktionen zur Verfügung: Über die Talent Interest Pipeline können Sie Kandidat:innen identifizieren, die bereits Interesse an Ihrem Unternehmen signalisiert haben.
Und mit InMails können Sie Kontakt zu Kandidat:innen aufnehmen und Beziehungen aufbauen. Das lohnt sich, denn Personaler:innen, die InMail verwenden, verzeichnen eine 31 % höhere Antwortquote.
4. Kandidat:innen mit LinkedIn Jobs erreichen
Mit LinkedIn Jobs erreichen Ihre Stellenangebote die richtigen Talente. Wenn Sie eine Stellenanzeige auf LinkedIn veröffentlichen, geben Sie potenziellen Kandidat:innen Einblick in Ihr Unternehmen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei Ihnen arbeiten möchten.
Verfassen Sie ehrliche, sympathische Beiträge: Ihre Mitarbeiter:innen essen freitags gemeinsam zu Mittag? Bei Ihnen dauert keine Besprechung länger als eine Stunde? Geben Sie einen ehrlichen Eindruck davon, wie der Arbeitsalltag in Ihrem Unternehmen aussieht.
5. Die berufliche Weiterentwicklung mit LinkedIn Learning fördern
Mitarbeiter:innen, die sehen, dass ihr Arbeitgeber Interesse an ihrer beruflichen Entwicklung hat, bringen sich stärker ins Unternehmen ein. Mit einer Weiterbildungsplattform wie LinkedIn Learning unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter:innen in ihrer beruflichen Entwicklung und motivieren sie dadurch, zu bleiben.
Indem Sie Möglichkeiten zur berufliche Entwicklung bieten, fördern Sie die Mitarbeitermotivation, was sich wiederum positiv auf Ihre Arbeitgebermarke auswirkt.
6. „Work with us“-Anzeigen nutzen
Mit „Work with us“-Anzeigen können Sie die Aufmerksamkeit auf Ihr Unternehmen und Ihre freien Stellen lenken. Diese personalisierten und gezielten Anzeigen erhalten bis zu 50-mal mehr Klicks als standardmäßige Stellenanzeigen und können dabei helfen, die Brand Awareness zu steigern.
Außerdem können sie Kandidat:innen dazu anregen, sich an Ihre Beschäftigten zu wenden, um mehr über das Arbeiten bei Ihrem Unternehmen zu erfahren. Das gibt Ihren Teammitgliedern die Möglichkeit, sich für Ihre Marke einzusetzen.
7. Eine Fokusseite erstellen
LinkedIn Fokusseiten sind eine Art Erweiterung Ihrer Unternehmensseite. Hier können Sie noch spezielleren Content veröffentlichen. Fokusseiten eignen sich hervorragend für Employer-Branding-Inhalte.
Sie können Artikel, Fotos und Videos teilen, die Kandidat:innen einen Einblick hinter die Kulissen Ihres Unternehmens ermöglichen, beispielsweise Fotos von Firmenevents, einen Videorundgang durch das Büro oder Beiträge von Beschäftigen, die einen typischen Arbeitstag beschreiben.
Fazit
Mit Employer Branding den Fachkräftemangel bewältigen
Den meisten Unternehmensverantwortlichen in den Vereinigten Staaten zufolge ist es schwierig, Top-Talente zu erreichen. Und noch schwieriger, diese für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Seit 2015 haben sich die beruflichen Kompetenzen, die Unternehmen benötigen, um etwa 25 % verändert und bis 2027 soll sich dieser Wert sogar verdoppeln.
Employer Branding kann Ihnen auf einem umkämpften Bewerbermarkt Vorteile verschaffen und Ihnen helfen, die Talente zu gewinnen, die Sie brauchen, um Ihre Unternehmensziele zu erreichen.
Sie haben die Wahl: Investieren Sie in eine Arbeitgebermarke, mit der Sie das Interesse von Talenten wecken und diese an Ihr Unternehmen binden können, oder kämpfen Sie mit allen anderen Unternehmen um die wenigen Fachkräfte.