9 Taktiken für das optimale Bewerbungsgespräch
Wie Sie Kandidaten positiv in Erinnerung bleiben
Gute Bewerbungsgespräche bringen Top-Mitarbeiter, schlechte Bewerbungsgespräche vergraulen Kandidaten und schaden der Arbeitgebermarke. Mit diesen Tipps hinterlassen Sie einen positiven Eindruck, bewerten Kandidaten angemessen und vermeiden es, sie abzuschrecken.
der Kandidaten sagen, ein schlechter Eindruck im Gespräch lässt sie das Interesse am Unternehmen verlieren.
Erfahren Sie mehr zu den 3 kritischen Phasen eines Bewerbungsgesprächs
Gesprächsteilnehmer auf das Gespräch einstellen.
Kandidaten vorbereiten und willkommen heißen.
Zeitnahes Feedback zum Kandidaten einholen.
Vorbereitung
1. Vermeiden Sie Missverständnisse und abweichende Zielvorgaben, indem Sie Ihre Teams einbinden und sich auf die wichtigsten Qualifikationen von Kandidaten einigen
Nutzen Sie ein Formular, in das jeder etwas eintragen kann, um zwischen den wichtigsten Eigenschaften und denen, die nicht zwingend nötig sind, zu unterscheiden. Nutzen Sie dieses Formular vor jedem Bewerbungsgespräch als Ausgangspunkt, damit Ihr Team sich über Kompetenzen, Verantwortlichkeiten und andere wichtige Aspekte des idealen Kandidaten einigen kann. Dazu gehört:
- Was in den ersten 90 Tagen passieren soll
- Ob Branchenerfahrung wichtig ist, um die Anforderungen der Position zu erfüllen
- Welche Soft Skills nötig sind, um gut zusammenarbeiten zu können
- Ob es geeignete Kandidaten aus dem Unternehmen gibt, die man zunächst für die Stelle berücksichtigen sollte
Profi-Tipp:
„Erweitern Sie Ihren Kandidatenpool um Personen, die noch nicht auf die gewünschte Rolle passen, aber in absehbarer Zeit hineinwachsen können.“
Maren Hogan
CEO und Gründer, Red Branch Media
2. Bereiten Sie diejenigen, die das Gespräch führen, gut vor, indem Sie Ihnen einen kurzen Überblick über die Kandidaten geben
Häufig fehlt die Zeit, um sich vor einem Bewerbungsgespräch eingehend mit dem Kandidaten zu befassen. Planen Sie daher ein kurzes Meeting (bestenfalls unter 10 Minuten), in dem Sie die wichtigsten Informationen wie Top-Kompetenzen und Hauptgründe für die Einladung zum Gespräch weitergeben.
Profi-Tipp:
„Wenn Sie die Vorgeschichte eines Kandidaten kennen, können Sie passendere Fragen stellen und das Gespräch produktiver gestalten.“
Paul Petrone
Senior Editor, LinkedIn Learning
3. Um vorhersehbare Fragen (und entsprechende Antworten) zu vermeiden, fragen Sie nach Lösungen zu bestimmten Szenarien, die einen Aufschluss über die Arbeitsweise der Kandidaten geben
der HR-Fachkräfte greifen auf Verhaltensfragen zurück, um Soft Skills zu überprüfen.
Diese sind sehr allgemein gehalten, weshalb die Antworten sich wiederholen und auswendig gelernt klingen. Nutzen Sie daher unser Tool zur Erstellung von Fragen für Bewerbungsgespräche. So erhalten Sie Fragen, die wirklich testen, wie Kandidaten Probleme im Arbeitsalltag meistern. Geben Sie den Gesprächsführern außerdem statt einem vorgefertigten Gesprächsverlauf nur eine Liste mit Punkten, die sie ansprechen sollten, um das Gespräch nicht zu starr werden zu lassen.
Profi-Tipp:
„Panel-Interviews können zwar Vorurteile vermeiden, sollten aber gut organisiert sein, damit nicht jeder Teilnehmer den anderen mit seinen individuellen Fragen unterbricht.“
Lou Adler
CEO, Performance-based Hiring Learning Systems
Zusätzliche Materialien, die Ihnen helfen, sich auf das Gespräch vorzubereiten
Warum Kandidaten aussteigen
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Kandidatenerfahrung
4. Um einen Absprung vor dem Gespräch zu vermeiden, sollten Sie Kandidaten nicht im Dunkeln lassen und sie angemessen vorbereiten
der Kandidaten werden nicht auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitet. Das wirkt sich negativ auf die Wahrnehmung aus und hat eine 20% höhere Ausstiegsquote aus dem Bewerbungsprozess zur Folge. Mit einigen wenigen Maßnahmen können Sie dieses Problem beheben.
Mit dieser Checkliste können Sie Ihr Team und Kandidaten auf das Gespräch vorbereiten. Erwägen Sie auch, Kandidaten im Vorfeld Fragen zu schicken, um ihnen zu zeigen, dass Ihnen viel daran liegt, eine optimale Ausgangssituation zu schaffen.
Profi-Tipp:
„Schicken Sie Kandidaten eine Vorab-Mail mit einem Zeitplan, Informationen zu Gesprächspartnern, mögliche Fragen und auch, wie sie sich kleiden sollten. Außerdem sollten wichtige Informationen zur Anreise sowie Kontaktinformationen enthalten sein.“
Stacy Zapar
Founder, The Talent Agency
5. Üben Sie die Gesprächssituation, um falsche Signale oder abschreckende Körpersprache zu vermeiden
Zeichen von Desinteresse oder abweisendes Verhalten (unruhige Bewegungen, Blicke zur Uhr) lassen Sie nicht nur wichtige Eindrücke zur Person verpassen, sondern können auch ein Grund für den Kandidaten sein, sich gegen Sie zu entscheiden. Üben Sie in gestellten Gesprächssituationen, wie Sie beruhigend wirken, indem Sie Ihre Körpersprache und nonverbale Kommunikation kontrollieren.
Profi-Tipp:
„Üben Sie aktives Zuhören. Dazu gehört es zu überprüfen, welche Signale Sie senden und ob Sie bei der Sache oder abgelenkt sind.“
Tatiana Kolovou
Dozent, Kelley School of Business der Indiana University
6. Geben Sie Kandidaten einen Einblick in das Unternehmen und dessen Kultur
der Kandidaten möchten das Unternehmen persönlich kennenlernen und etwas über die Unternehmenskultur erfahren.
Daher sollten Sie Kandidaten nach dem Gespräch nicht gleich verabschieden. Zeigen Sie ihnen das Büro und geben sie ihnen die Möglichkeit, mit potenziellen Kollegen zu sprechen, um den Arbeitsalltag kennenzulernen. So helfen Sie ihnen, sich leichter in die Rolle und das Unternehmen hineinzuversetzen.
Profi-Tipp:
„Geben Sie Kandidaten genug Zeit, das Unternehmen besser kennenzulernen. Stellen Sie nicht nur Fragen, sondern bieten Sie eine Führung durch das Büro an, in der Sie kurz die Geschichte der Firma umreißen und Ihre Abteilung vorstellen.“
Ed Nathanson
Gründer, Red Pill Talent, LLC
7. Informieren Sie Kandidaten über den Zeitplan nach dem Gespräch
Kandidaten wissen natürlich, dass Sie nicht schon am nächsten Tag eine Antwort bekommen. Allerdings sollten auch keine Wochen ins Land gehen, bevor sie eine Rückmeldung erhalten. Sie laufen damit Gefahr, dass sie sich für ein anderes Unternehmen entscheiden. Seien Sie daher transparent und kommunizieren Sie frühzeitig die nächsten Schritte und wann Sie eine Rückmeldung planen.
Profi-Tipp:
„Nehmen Sie sich jeden Tag etwas Zeit, um Ihre Kandidaten auf dem Laufenden zu halten. So stellen Sie sicher, dass diese Aufgaben nicht vernachlässigt werden.“
Barbara Bruno
CEO, Good as Gold Training, Inc.
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8. Vermeiden Sie voreilige Schlüsse, indem Sie Ihre Teammitglieder daran erinnern, untereinander nicht über die Kandidaten zu sprechen
aller Menschen bilden Ihre Meinung nach dem allgemeinen Konsens und nicht basierend auf der eigenen Einschätzung.
Um eine unverfälschte Meinung über einen Kandidaten zu erhalten, sprechen Sie umgehend nach einem Gespräch mit allen Teilnehmern. Zu diesem Zeitpunkt sind die Eindrücke auch noch besonders frisch.
Profi-Tipp:
„Feedback sollte am besten vor der Nachbesprechung abgegeben werden. Selbst eine kurze Bemerkung (mündlich oder per E-Mail oder Chat) kann die Meinung derjenigen beeinflussen, die sich noch keine eigene Meinung zum Kandidaten gebildet haben.“
Josh Sassoon
UX Lead, Google
9. Konsistente Entscheidungsmethoden mit standardisiertem Feedback
Kandidaten miteinander zu vergleichen kann sehr anstrengend sein, wenn das Feedback derjenigen, die das Gespräch geführt haben, unterschiedlich ausfällt. Statten Sie Gesprächsteilnehmer daher mit einem Feedback-Formular aus, das Ihnen eine standardisierte Bewertung und somit schneller eine fundierte Entscheidung ermöglicht.
Profi-Tipp:
„Ein Bewertungsformular ist eine fundierte Basis für den Vergleich verschiedener Kandidaten. Ihre Prognosen lassen sich später mit der tatsächlichen Performance vergleichen. Anhand dieses quantitativen Feedbacks können Sie einschätzen, wie gut Ihre Bewertung war.“
Ben Dattner
President, Dattner Consulting, LLC