Wie nachhaltiges Personalmanagement den Unternehmenserfolg maximieren kann
Nachhaltiges Personalmanagement: Definition und Konzept
Die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und für Unternehmen ist unbestreitbar und zeigt sich in verschiedenen Bereichen und betrieblichen Praktiken – so auch im nachhaltigen Personalmanagement.
Das Konzept des geringeren CO2-Fußabdrucks im Recruiting gehört zum Sustainable Human Resource Management und ist auch als Green Recruiting bekannt. Gemeint sind umweltfreundliche Einstellungspraktiken wie flexible Interviewmodelle und dergleichen.
Wenn Personaler:innen die Umweltverantwortung des Unternehmens schon im Rekrutierungsprozess thematisieren und leben, sprechen sie gezielt Talente an, die ökologische Nachhaltigkeit in Unternehmen schätzen – was heutzutage immer wichtiger wird.
Nachhaltiges Personalmanagement ist breit angelegt und kann beispielsweise einschließen, dass Personaler:innen nachhaltig ausgerichtete Produkte oder Dienstleistungen als Attraktivitätsmerkmal für potenzielle Mitarbeiter:innen aktiv kommunizieren und betonen.
So spiegelt ein nachhaltiges Personalmanagement in der Praxis die ethische Verpflichtung wider und fungiert zugleich als strategischer Wettbewerbsvorteil, um talentierte Mitarbeiter:innen anzusprechen und einzustellen.
Die Umweltauswirkungen herkömmlicher Einstellungspraktiken
Aktenordner, Kopierer, Dienstreisen und dergleichen sind vielfach veraltet. Denn wenn Unternehmen kein nachhaltiges Recruiting fokussieren, hat das Folgen:
• Energieverbrauch: Traditionelle Recruitingmethoden wirken sich technologisch und infrastrukturell aus. Das schließt den Einsatz von Computern, Servern, Beleuchtung und anderen elektronischen Geräten ein. Zudem können (Flug-)Reisen für Vorstellungsgespräche, Konferenzen und Schulungen viel Energie verbrauchen.
• Papierverbrauch: Klassische Bewerbungsverfahren erfordern viel Papier für Lebensläufe, Bewerbungsunterlagen, Formulare, Arbeitsverträge und andere Dokumente, die viele Unternehmen auch in einer zunehmend digitalen Welt immer noch für ihr Recruiting nutzen. Ein nachhaltiges Personalmanagement kann den Verbrauch von Holzfasern, Wasser und Energie für die Herstellung, den Transport und die Entsorgung von Papier hingegen reduzieren.
• Emissionen: Die mit herkömmlichen Recruitingpraktiken verbundene Freisetzung von Treibhausgasen kann vielfältig sein – von Büroinfrastruktur und Technologie bis hin zu Reisetätigkeiten. Auch indirekte Emissionen durch die Herstellung von Technologiegeräten oder den Betrieb von Rechenzentren sind relevant.
Es gibt verschiedene Wege, um mehr Nachhaltigkeit im Personalmanagement zu gewährleisten und die ökologischen Folgen zu verringern. Personaler:innen können beispielsweise digitale Bewerbungsplattformen, Videokonferenzen für Vorstellungsgespräche und Trainings sowie Remotelösungen nutzen.
Durch solche Maßnahmen können Unternehmen ihre Umweltauswirkungen verringern, Kosten sparen und sich für umweltbewusste Bewerber:innen als attraktiver Arbeitgeber präsentieren.
Technologie für ein nachhaltiges Personalmanagement nutzen
Technologische Lösungen spielen für ein nachhaltiges HRM (Human Resource Management) eine entscheidende Rolle. So wertvoll können Onlineplattformen und digitale Tools sein:
• Umweltbelastung im Recruiting minimieren: Onlinejobportale erleichtern es, Stellenangebote zu veröffentlichen und Bewerbungen zu verwalten, ohne auf gedruckte Materialien zurückzugreifen – und nach und nach auf papierlose Prozesse umzusteigen. Unternehmen können auch virtuelle Recruitingveranstaltungen wie Jobmessen nutzen, denn heutzutage ist keine physische Präsenz mehr erforderlich, um sich effektiv zu vernetzen.
• Virtuelle Vorstellungsgespräche etablieren: Ein wesentlicher Aspekt des nachhaltigen Personalmanagements ist die Verlagerung auf virtuelle Lösungen. So reduzieren Unternehmen den Reiseaufwand und steigern die Effizienz durch eine flexiblere Terminplanung sowie Erreichbarkeit und einen niedrigeren Zeit- und Ressourcenaufwand für die Organisation von Vorstellungsgesprächen.
• Online-Assessments durchführen: Auch digitale Testformate verringern den Papierverbrauch: Außerdem ermöglichen sie automatisierte Prozesse wie Bewertungen, was erneut Zeit und Ressourcen einspart. Personaler:innen erzielen einen wertvollen Nebeneffekt, wenn sie das Assessment durch umweltbezogene Fragen und Szenarien ergänzen, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei den Bewerber:innen zu identifizieren und zu fördern.
• Elektronisch dokumentieren: Mit digitalen Systemen können Unternehmen beispielsweise Personalakten elektronisch speichern, schneller auf Informationen zugreifen, Mitarbeiterdaten besser und sicherer verwalten und allgemein Ausdrucke und Kopien reduzieren oder vermeiden.
Für nachhaltiges Personalmanagement gibt es viele Beispiele, und Technologie ist ein besonders wirksamer Hebel, um HR-Prozesse umweltfreundlicher, aber auch effizienter und kostengünstiger zu gestalten.
Fernarbeit steigert die Nachhaltigkeit im Personalmanagement
Remote-, Fern-, Mobil- oder Hybridarbeit: Wie Sie es auch nennen, moderne Arbeitsweisen zahlen unmittelbar in ein nachhaltiges Personalmanagement ein. Ob dauerhaft oder vereinzelt, durch Homeoffice entfallen Arbeitswege und Pendelverkehr. Das reduziert die Emissionen von Treibhausgasen, die Autos und/oder öffentliche Verkehrsmittel verursachen.
Außerdem benötigen Unternehmen durch zeitgemäße Arbeitsmodelle weniger Bürofläche. Wenn Mitarbeiter:innen von zu Hause aus arbeiten, reduziert sich der Energieverbrauch für Heizung, Kühlung, Beleuchtung und Computer in Unternehmen, und sie können eigene Ressourcen effizienter nutzen, indem sie gezielt energiesparende Geräte verwenden und den Energieverbrauch an ihre Bedürfnisse anpassen.
Zusätzlich können Unternehmen ihre Energiebilanz folgendermaßen verbessern und ihr Personalmanagement noch nachhaltiger gestalten:
• energieeffiziente Geräte
• intelligente Thermostate
• smarte Beleuchtung
• programmierbare Steuerungen
• Nachhaltigkeitsschulungen
• digitale Kommunikationstools
• virtuelle Meetings
Ein nachhaltiges Personalmanagement lebt von technologischen Lösungen und dem geschulten Bewusstsein, dass schon vermeintliche Kleinigkeiten wie ein sinnvoll genutzter Energiesparmodus ins große Ganze einzahlen.
Grüne Lieferketten für Ihr Green Recruiting
Die Zusammenarbeit von Unternehmen mit umweltbewussten Lieferanten kann viele positive Effekte haben – mit Anbietern, die umweltfreundliche Praktiken und Produkte wie beispielsweise energieeffiziente Herstellungsprozesse, nachhaltige Materialien und die Minimierung von Abfall und Emissionen fördern.
Solche Partnerschaften können dazu beitragen, die Umweltauswirkungen der Lieferkette insgesamt zu reduzieren. Zudem können Unternehmen auch ihre eigene Umweltbilanz verbessern und dadurch ihr Image und ihre Marktposition stärken und neue Kund:innen gewinnen.
Für ein nachhaltiges Personalmanagement sind ökologisch verträgliche Recruitinginstrumente relevant, die Umweltauswirkungen effektiv verringern. Dazu gehören digitale Rekrutierungsplattformen statt papierbasierter Prozesse, weniger Geschäftsreisen durch Videokonferenzen sowie flexible Arbeitsmodelle und mehr Remotearbeit.
Wenn Sie solche Maßnahmen in Ihr Unternehmen implementieren, können Sie Kosten sparen, effizienter arbeiten, Ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren und ein attraktiver Arbeitgeber für umweltbewusste Fachkräfte werden.
Nachhaltiges Personalmanagement im Arbeitsalltag
Umweltfreundliche Praktiken im Arbeitsalltag von Personalabteilungen erfordern eine strategische Herangehensweise. So stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten die Bemühungen akzeptieren und effektiv umsetzen.
• Bewusstseinsbildung: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter:innen zur Bedeutung eines nachhaltigen Personalmanagements und zu umweltbewussten Themen – beispielsweise über die Auswirkungen von Papierverbrauch, Energieverschwendung und Abfallproduktion. Und vermitteln Sie auch entsprechende Lösungen.
• Vorbilder: Führungskräfte und Entscheidungsträger:innen sollten sichtbar vorangehen, indem sie umweltfreundliche Verhaltensweisen zeigen – im Recruitingprozess können das datengesteuerte Screenings mit KI, virtuelle Bewerbungsgespräche und papierlose Onboardings sein.
• Richtlinien: Entwickeln Sie klare umweltfreundliche Regeln und Prozesse wie: energieeffiziente Geräte verwenden, Recyclingbehälter nutzen und Einwegprodukte reduzieren.
• Technologie: Implementieren Sie digitale Unterzeichnungs- und Dokumentenmanagementsysteme, Software zur Überwachung und Reduzierung des Energieverbrauchs, energieeffiziente Beleuchtungs- und Heizungssysteme und andere Technologien, um Ihr nachhaltiges Personalmanagement zu unterstützen.
• Belohnungen: Führen Sie Belohnungssysteme ein, um Mitarbeiter:innen für ihre ökologischen Bemühungen zu würdigen und weiterhin zu motivieren – von alltäglichen Leistungen bis hin zu innovativen Ideen.
• Verbesserung: Führen Sie regelmäßige Umweltprüfungen durch, indem Sie Verbrauchsdaten kontrollieren, und optimieren Sie Ihre Maßnahmen kontinuierlich.
Wenn Sie diese Strategien und Prozesse einführen und weiterentwickeln, bereichern Sie den Arbeitsalltag durch wirksame umweltfreundliche Praktiken und sorgen für mehr ökologische Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmen.
Mitarbeiterengagement und Umweltverantwortung
Unternehmen können ihre Mitarbeiter:innen auf verschiedene Weise in ihre nachhaltigen Bemühungen einbeziehen. Das beginnt mit sensibilisierenden Schulungen und Kampagnen, die Energieeffizienz, Abfallreduzierung, Recycling und andere relevante Themen umfassen.
Es ist wichtig, die Mitarbeiter:innen in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen, denn die Umweltverantwortung liegt nicht beim Unternehmen allein. Nur wenn alle Beteiligten mitmachen, können Nachhaltigkeitsziele erreicht werden.
Bilden Sie auch interne Gruppen und/oder Ausschüsse, die sich speziell mit Nachhaltigkeitsthemen befassen und dafür Ideen sammeln sowie Programme und Maßnahmen entwickeln.
Ein nachhaltiges Personalmanagement ist ein ganzheitlicher Weg, der zu einer umweltbewussten Unternehmenskultur führt. Das hat zahlreiche Vorteile:
• grünes Image
• starke Reputation
• höheres Kundenvertrauen
• interessierte Investor:innen
• eingesparte Betriebskosten
• rechtliche Risikominderung
• stärkere Mitarbeiterbindung
• gesteigerte Motivation
• bessere Leistungen
Eine umweltbewusste Unternehmenskultur kann langfristig zu nachhaltigem Geschäftserfolg beitragen, indem sie die Wettbewerbsfähigkeit optimiert und sich positiv auf Umwelt, Gesellschaft und vor allem Interessengruppen auswirkt.
Nachhaltiges Personalmanagement messen
Es gibt verschiedene Leistungsindikatoren, um die Umweltauswirkungen im Personalmanagement zu verfolgen und zu bewerten.
• CO2-Fußabdruck: Der KPI misst, wie viel Emissionen personalbezogene Aktivitäten wie Reisen, Büronutzung und die Beschaffung von Ressourcen verursachen.
• Energieeffizienz: Der KPI misst den Energieverbrauch für Bürobeleuchtung, Heizung und Kühlung, IT-Systeme und andere arbeitsalltägliche Aspekte.
• Nachhaltigkeit: Der KPI misst den Anteil an nachhaltigen Ressourcen, die das Personalmanagement verwendet – beispielsweise Recyclingpapier und umweltfreundliche Büromaterialien.
• Arbeitsmodelle: Der KPI misst den Prozentsatz der Mitarbeiter:innen, die remote oder zumindest in einem Hybridmodell arbeiten.
• Schulungen: Der KPI misst, wie viele Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen zum Umweltschutz im Personalbereich durchgeführt wurden.
• Abfallreduktion: Der KPI misst die Abfallmenge, die personalbezogene Aktivitäten erzeugen, und bewertet Bemühungen, Müll zu reduzieren und zu vermeiden.
Um ihrer Umweltverantwortung nachzukommen, sollten Unternehmen ihre eingeführten Maßnahmen regelmäßig mit sinnvollen KPIs überprüfen.
Die Pionierarbeit für eine grünere Zukunft beginnt im Personalmanagement
Ein nachhaltiges Personalmanagement ist von unschätzbarem Wert, da es den Weg für nachhaltige Praktiken in Unternehmen ebnen kann. Es zeichnet sich durch die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governancefaktoren in die Unternehmensstrategie aus, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.
Dazu gehören verschiedene Maßnahmen, die bestenfalls zu einer Kultur des Umweltbewusstseins führen und sie fest im unternehmerischen Selbstverständnis verankern – vom Mitarbeiterengagement bis zu innovativer Technologie.
Besonders wichtig ist ein Green Recruiting, das Kandidat:innen sucht, die sowohl fachlich qualifiziert sind als auch ökologische und soziale Werte teilen. Wenn Personaler:innen das im Rekrutierungsprozess betonen, können sie potenziell engagierte Mitarbeiter:innen gewinnen, die sich von Grund auf mit der grünen Kultur und dem Unternehmen selbst identifizieren.
Erkunden Sie die Möglichkeiten und das große Potenzial umweltfreundlicher Recruitinglösungen wie digitaler Plattformen, virtueller Jobinterviews und der Integration von Umweltfragen in Bewerbungsgespräche – und verbessern Sie mit der Umweltbilanz auch das Image des Unternehmens, um es als attraktiven Arbeitgeber zu platzieren.
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