Zur Bedeutung der Unternehmenskultur für ein starkes Employer Branding
Employer Branding und Unternehmenskultur gehen Hand in Hand
Beim Employer Branding stehen das unternehmerische Image und der Ruf im Vordergrund. Denn es umfasst alle Strategien und Maßnahmen, mit denen sich Unternehmen als attraktive Arbeitgeber positionieren und eine starke Arbeitgebermarke gestalten und pflegen.
Heutzutage zahlt die Außenwirkung sehr viel mehr in die Talentakquise ein. Wer qualifizierte Fachkräfte anziehen und langfristig binden möchte, benötigt eine überzeugende Arbeitgebermarke. Neben den generellen Werten, Arbeitsbedingungen und Entwicklungschancen ist die Unternehmenskultur ein wesentlicher Baustein des Employer Branding.
Mit einem guten Employer Branding ziehen Sie talentierte Bewerber:innen an, die sich mit Ihrem Unternehmen identifizieren. Dadurch erhöhen Sie die Passgenauigkeit der Kandidat:innen, verbessern die Auswahl und senken die Rekrutierungskosten.
In diesem Kontext und besonders in Zeiten des Fachkräftemangels wächst die Bedeutung der Unternehmenskultur enorm. Denn mit einer positiven Firmenkultur können Sie:
• die Anziehungskraft Ihres Unternehmens für Talente erhöhen,
• die Mitarbeiterbindung stärken,
• die Abwanderung von Toptalenten reduzieren,
• relevantere Empfehlungen erhalten und
• die Produktivität steigern.
Eine gute Unternehmenskultur kann die Bedeutung des Employer Branding untermauern und Ihre Position in einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt verbessern.
Wie beeinflusst die Arbeitgebermarke das Recruiting?
Employer Branding verändert die Wahrnehmung von Bewerber:innen enorm, denn es formt ihre Einstellung und Meinung über ein Unternehmen, bevor sie sich bewerben. Das hebt auch die Bedeutung der Unternehmenskultur, die Firmen ansprechend und authentisch nach außen tragen sollten.
Ein Beispiel: Wenn ein Unternehmen eine integrative Kultur pflegt und für innovative Projekte bekannt ist, erreicht es Personen, die genau das schätzen. Doch dafür müssen Firmen ihre Unternehmenskultur nicht nur gestalten, sondern auch präsentieren.
Je positiver die Arbeitgebermarke ist, desto attraktiver erscheint das Unternehmen in den Augen von Talenten. Das erhöht die Bewerberqualität, weil sich mehr qualifizierte Kandidat:innen für Jobinserate interessieren und darauf bewerben.
Wenn Arbeitgeber ihre Unternehmenskultur verbessern und in ihr Employer Branding einbeziehen, wirken sie vertrauenswürdiger. Das zahlt sich aus, denn in der Wahrnehmung von Bewerber:innen muss das Unternehmen ein sehr guter Ort sein, um ihre berufliche Laufbahn zu beginnen oder fortzusetzen.
Unternehmenskultur als Erfolgsfaktor: Beispiele realer Unternehmen
Warum ist die Unternehmenskultur so wichtig? Die Bedürfnisse junger Talente hat sich verändert und die Zufriedenheit von Mitarbeiter:innen ist zu einem hohen Gut geworden. Heute ist es wichtig, sich in einem angenehmen Arbeitsumfeld wohlzufühlen. Erst dann kommen Gehälter, Aufstiegsoptionen und dergleichen.
Die Basis muss stimmen, doch sie hat sich gewandelt – weg von faktischen und hin zu emotionalen, zwischenmenschlichen Aspekten. Genau dieser Wandel betont die Bedeutung der Firmenkultur und macht sie zu einem entscheidenden Eckpfeiler der Arbeitgebermarke.
Das sind internationale Beispiele für eine positive Unternehmenskultur:
• Zappos: bekannt für eine sehr mitarbeiterfreundliche und von Verspieltheit, Positivität und Vielfalt geprägte Arbeitsumgebung.
• Patagonia: bekannt für eine Unternehmenskultur, die die Bedeutung von Umweltbewusstsein und sozialem Engagement fokussiert.
• Google: bekannt für eine offene, kreative Arbeitskultur und für Benefits wie kostenlose Mahlzeiten und Fitnessstudiomitgliedschaften.
Das sind deutsche Arbeitgeber, die die Bedeutung der Unternehmenskultur erkannt und effektiv in ihr Employer Branding integriert haben:
• SAP: bekannt für eine team- und entwicklungsorientierte Kultur, die großen Wert auf Vielfalt und Inklusion legt.
• Bosch: bekannt für eine Unternehmenskultur, die die Bedeutung von innovativen Ideen und modernen Arbeitsmodellen schätzt.
• Adidas: bekannt für eine diverse, inklusive Organisationskultur, die auf Bewegung, Teamarbeit und Leidenschaft für Sport basiert.
Dies sind überzeugende Beispiele für eine positive Unternehmenskultur, mit der sich Unternehmen eine starke Reputation in ihren Branchen erarbeitet haben. Dadurch sind sie für Fachkräfte, die entsprechende Werte teilen, deutlich attraktiver.
Bewertung und Definition Ihrer Unternehmenskultur:
Beschreibe, wie Unternehmen die Kernwerte, die Mission und die Vision ihres Unternehmens identifizieren und formulieren können.
Erläutere Strategien, um die Unternehmenskultur mit der Markenbotschaft und der Markenidentität in Einklang zu bringen.
So können Sie Ihre Unternehmenskultur verändern
Jedes Unternehmen hat eine Firmenkultur. Doch nicht immer beruht sie auf bewussten Entscheidungen. Wenn Sie die Bedeutung der Unternehmenskultur als Teil der Arbeitgebermarke erkannt haben, identifizieren Sie zunächst Ihre Schlüsselwerte, Ihre Mission und Vision.
1. Werte: Mit einer Analyse der bestehenden Unternehmenskultur finden Sie heraus, was bereits verankert ist. Sprechen Sie mit Mitarbeiter:innen verschiedener Hierarchieebenen, um wertvolle Ansichten zu erfahren. Darauf aufbauend identifizieren Sie die wichtigsten Schlüsselwerte.
2. Mission: Welchen Hauptzweck verfolgt das Unternehmen und welchen gesellschaftlichen Beitrag leistet es? Denken Sie dabei an das Personal sowie an Kund:innen, Investor:innen und andere Stakeholder:innen und harmonisieren Sie die Mission mit deren Interessen.
3. Vision: Kreieren Sie einen inspirierenden Zukunftsblick: Wo möchte das Unternehmen in fünf, zehn und mehr Jahren stehen? Eine Vision sollte ambitioniert, aber realistisch und erreichbar sein, um die Motivation aller Beteiligten zu fördern.
Mit diesen Strategien richten Sie die Unternehmenskultur sowie Identität und Botschaft Ihrer Marke aus:
• Personal einbeziehen: Die große Bedeutung der Unternehmenskultur erfordert es, dass Sie die Mitarbeiter:innen aktiv einbeziehen.
• Intern kommunizieren: Vermitteln Sie Werte, Mission und Vision in Workshops, Meetings, Newslettern und im Intranet, sodass Ihre Teams sie besser verstehen und in ihrem täglichen Handeln umsetzen können.
• Extern vermitteln: Nur eine klar und konsistent kommunizierte Marke stärkt Ihren Ruf als Arbeitgeber – beispielsweise in den sozialen Medien und auf der Unternehmenswebsite.
• Praktisch umsetzen: Eine gute Unternehmenskultur muss gelebt werden. Als Anreize für alle können Belohnungssysteme besondere firmenkulturelle Leistungen honorieren.
• Täglich vorleben: Führungskräfte sollten die Bedeutung der Unternehmenskultur verinnerlichen und als Vorbilder agieren.
• Kontinuierlich überprüfen: Evaluieren Sie regelmäßig, ob die Bemühungen erfolgreich und ein möglichst selbstverständlicher Teil des Arbeitsalltags sind.
Wenn Sie Ihre Unternehmenskultur verbessern, erzeugen Sie eine kohärente Marke, positionieren sich glaubwürdig und erhöhen die Loyalität zu Ihrer Firma.
Die Bedeutung der Unternehmenskultur präsentieren
Unternehmen können verschiedene Content-Formate und Plattformen nutzen, um ihre Unternehmenskultur zu präsentieren:
• Texte: Beiträge, in denen Mitarbeiter:innen persönliche Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge teilen. Solche Geschichten stellen die Unternehmenskultur menschlich und authentisch dar.
• Audios: Durch auditive Inhalte rücken Unternehmen näher an die Zielgruppe heran, weil sie ihren Werten und der Unternehmenskultur eine Stimme verleihen.
• Videos: Büroführungen, Teamaktivitäten, Interviews, Firmenfeiern, soziale Initiativen, Events – Bewegtbilder visualisieren die Bedeutung der Firmenkultur zusätzlich.
Sie können die Inhalte auf der Firmenwebsite integrieren, auf Messen zeigen und auf den Social-Media-Kanälen wie YouTube, Facebook, Instagram und LinkedIn platzieren.
Auch ein Tag der offenen Tür kann sehr hilfreich sein, um das Arbeiten in Ihrer Organisation und den Wert einer Anstellung zu verdeutlichen. Auf diese Weise können Talente hautnah erleben, was sie erwarten würde – das ist oft besser als theoretische Argumente.
Es ist besonders wichtig, dass der Content ehrlich und authentisch ist und nicht wie Marketingmaterial oder Unternehmensbotschaften wirkt. Fragen Sie Ihre Mitarbeiter:innen daher auch, ob sie die veröffentlichten Inhalte positiv bewerten und auf ihren eigenen Kanälen teilen.
Authentische Mitarbeitererfahrungen sind glaubwürdig und vertrauensvoll – und somit echte Qualitätsversprechen für potenzielle Bewerber:innen. Sie fungieren als reale Eindrücke aus dem Arbeitsumfeld inklusive Arbeitsweisen, kollegialer Beziehungen und Benefits.
Mit diesen Tipps sammeln und präsentieren Sie authentische Geschichten:
• Ehrlichkeit und Offenheit: Ermutigen Sie Angestellte, wahrheitsgetreu über ihre Erfahrungen zu sprechen – beispielsweise in anonymen Umfragen, Interviews und informellen Gesprächen.
• Vielfalt der Stimmen: Erweitern Sie die Perspektive auf die Unternehmenskultur, indem Sie Geschichten von Mitarbeiter:innen in unterschiedlichen Positionen, Abteilungen und auf verschiedenen Erfahrungsniveaus sammeln.
• Multimediale Darstellung: Nutzen Sie verschiedene Formate wie Blogartikel, Social-Media-Posts, Bilder, Videocontent, Podcasts und Stellenanzeigen, um die Geschichten der Mitarbeiter:innen auf vielfältige Weise zu präsentieren, die Reichweite zu erhöhen und verschiedene Zielgruppen anzusprechen.
• Wertvolles Feedback: Lassen Sie Bewerber:innen wissen, dass Sie offen für Fragen und Feedback sind, und bieten Sie ihnen direkten Kontakt zu aktuellen Mitarbeiter:innen an, um weitere Einblicke zu gewinnen.
Für ein ausgewogenes Bild sollten authentische Erfahrungen auch kritische Aspekte beleuchten. Verdeutlichen Sie aber, dass Sie an den Schwachstellen arbeiten. So zeigen Sie, dass Sie der Unternehmenskultur wirklich Bedeutung beimessen und sie nicht nur möglichst zielgruppengerecht darstellen.
Zur Bedeutung von Benefits als Teil der Unternehmenskultur
Durch faire und wettbewerbsfähige Zusatzleistungen fühlen sich die Mitarbeiter:innen geschätzt und respektiert. Unternehmen sollten die besonderen Vorteile auch transparent kommunizieren. So heben sie sich von der Konkurrenz ab und fördern Motivation, Zufriedenheit und Loyalität.
Die Unternehmenskultur kann die Mitarbeiterbindung direkt beeinflussen und idealerweise stärken. Umso wichtiger ist es, dass Sie eine positive Unternehmenskultur gestalten – zum Beispiel mit überzeugenden Benefits:
• Moderne, flexible Arbeitsmodelle und Homeoffice: Viele Mitarbeiter:innen freuen sich über flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten.
• Gesundheitsprogramme: Angebote wie Gesundheitschecks, Fitnesskurse, Massagen und andere gesundheitsfördernde Aktivitäten sind sehr beliebt.
• Weiterbildung und Entwicklung: Investitionen in die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter:innen zahlen sich auch für das Unternehmen aus.
• Urlaubstage und Sabbaticals: Zusätzlicher bezahlter Urlaub und gesonderte Auszeiten nach einer bestimmten Anzahl von Jahren können sehr attraktiv sein.
• Beteiligungen: Unternehmen können beispielsweise durch Aktienoptionen die Möglichkeit bieten, am Erfolg teilzuhaben.
• Familienleistungen: Kinderbetreuung am Arbeitsplatz und finanzielle Unterstützung für Familienangelegenheiten sind gute Zusatzleistungen.
• Soziale Verantwortung: Unternehmen können soziale Programme wie ehrenamtliche Arbeit und Spendenmatchings für wohltätige Zwecke fördern.
Benefits und besondere Angebote können das Image eines Unternehmens verbessern und Talente anziehen.
Employer Branding und Unternehmenskultur messen
Firmen können auf verschiedene Weise messen, wie potenzielle Bewerber:innen ihre Arbeitgebermarke wahrnehmen:
• Employee Net Promoter Score: Der eNPS misst die Bereitschaft, das Unternehmen als Arbeitgeber weiterzuempfehlen. Es gibt Promotor:innen (hoch), Passive (mittel) und Detraktor:innen (niedrig).
• Mitarbeiterumfragen: Umfragen zur Arbeitszufriedenheit, zum Arbeitsklima und zur Unternehmenskultur sind eine wertvolle Quelle, um Trends zu identifizieren und gezielte Verbesserungen zu ergreifen.
• Onlinebewertungen: Plattformen wie Kununu ermöglichen anonyme Bewertungen und Feedback zum Arbeitgeber. Firmen können so die Stimmung überwachen und auf negative Bewertungen reagieren.
• Social-Media-Monitoring: Unternehmen sollten in den sozialen Medien prüfen, was Mitarbeiter:innen und Bewerber:innen über sie sagen, und zielführend und konstruktiv auf Postings antworten.
• Bewerberfeedback: Nach einem Auswahlprozess sollten Unternehmen das Feedback von Kandidat:innen nutzen, um die Arbeitgebermarke zu hinterfragen und gegebenenfalls zu optimieren.
• Benchmarking: Relevante Vergleichsdaten und Branchenstandards sind entscheidend, um die eigene Arbeitgeberposition zu verstehen.
So nutzen Sie die erhaltenen Informationen, um Ihre Unternehmenskultur zu verbessern:
1. Daten aus verschiedenen Quellen auswerten
2. Gewinnbringende Ziele definieren und priorisieren
3. Ergebnisse intern und extern kommunizieren
4. Maßnahmen ableiten, implementieren und überwachen
5. Unternehmenskultur gegebenenfalls anpassen
Die kontinuierliche Überwachung der Arbeitgebermarke und die Nutzung von Feedback zur Verbesserung sind entscheidende Schritte, um talentierte Mitarbeiter:innen anzuziehen und zu halten sowie eine starke und positive Arbeitgebermarke aufzubauen.
Die Bedeutung der Unternehmenskultur: Deshalb lohnt sich der Fokus
Eine gute Unternehmenskultur beeinflusst das Employer Branding nachhaltig. Sie fördert die Mitarbeiterzufriedenheit, erhöht die Bindung sowie Loyalität, erzeugt positive Mundpropaganda, zieht Toptalente an und reduziert die Mitarbeiterfluktuation.
Um den Einfluss zu maximieren, sollten Sie klare Employer-Branding-Strategien entwickeln, Mitarbeiterfeedback einholen, mehrere Kommunikationskanäle nutzen und sich durchweg vertrauensvoll und authentisch präsentieren.
Sie möchten langfristigen Erfolg und Wettbewerbsvorteile erzielen? Investieren Sie in Ihre Unternehmenskultur als Teil einer attraktiven Arbeitgebermarke, denn Ihre Mitarbeiter:innen sind Ihre besten Markenbotschafter:innen.
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